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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 68
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ußgeschlossen.46 Nach der Endrechnung, bei der das Werkzeug von Dürckenheimers Zinngießerei
auf 70 Gulden veranschlagt wurde, verblieb den Erben ein Restvermögen von 99 Gulden
6 Schilling 7 Pfennig Bargeld, 42 Gulden aus einem Schuldbrief und einiges an Kleidern und
Hausrat.

In den eingangs angeführten Nachlassrechnungen des Johann Hanckeller ist unter den Geldentnahmen
neben anderen Zahlungen auch, wie schon zitiert, eine Summe aufgeführt, die Ludwig
Dürckenheimer 1565 zu seiner Hochzeit ausgezahlt worden ist.47 Das ist wohl ein Beleg für
seine erste Heirat. Name und Familie der Ehefrau konnten bisher nicht ermittelt werden. Da
die Kinder aus dieser Ehe in der Nachlassregelung von Rudolf Rieher (Ryer) als Vogt vertreten
wurden, könnte man eine Zugehörigkeit zur verzweigten Rieher-Familie vermuten.

In zweiter Ehe war Ludwig Dürckenheimer mit einer Tochter des Freiburger Bürgers und
Kürschners Paulus Dentzer verheiratet.48 Dürckenheimers Schwiegervater gehörte - mit einer
Steuerleistung von 16 Schilling aus 250 Gulden Vermögen - der Krämerzunft an; mehrfach war
er Zunftmeister und damit auch Mitglied des Rats.49 In der Nachlassregelung vertrat er als Vogt
seine dieser Ehe entstammenden Enkelkinder.

Nach dem Tod seiner zweiten Frau heiratete Ludwig Dürckenheimer ein weiteres Mal. Auf
diese Heirat ist wohl die Notiz in seiner Vogtrechnung zum Jahr 1579 zu beziehen: Item meiner
vogtdochter [Anna Maria Riepin] zu vier underscheidlichen maln geben, dz sie zu meiner des
vogts hochzeit gangen, thut 6 Schilling 8 pfennig.50 Uber Herkunft und Familie von Dürckenheimers
letzter Frau Regina Kalteisin (Kaltysin), die in seiner Nachlassrechnung als Gläubigerin genannt
wird - item Regina Kalteysin der wittibin gelihen geldt bezaltt 8 gülden 2 Schilling 6pfennig
- konnte bisher nichts ermittelt werden. In den Steuerbüchern ist sie letztmals 1596 aufgeführt.51

Noch 1585 zog Paulus Dentzer gegen Regina Kalteisin als Witwe des Hintersassen und
seines gewesenen Tochtermanns Dürckenheimer, diese vertreten durch ihren Vogt Michael
Bantzer, Dürckenheimers Zunftbruder, vor das Stadtgericht, um für die zwei nun von ihm, Paulus
Dentzer, betreuten Kinder seiner verstorbenen Tochter - in namen unnd von wegen meiner
dochter seligen unmündigen khinder, deren zwey sie mit gedachtem Dürckhenheimer ehelichen
erbaren hinderlaßen - die Herausgabe von angeblich unterschlagenen Teilen des Dürckenhei-
mer-Nachlasses zu erwirken - Leinwand, Kleider und Kleinodien, die die Witwe Kalteisin vor
der Inventarisierung beiseite geschafft haben sollte.52

Nach Ludwig Dürckenheimers Tod war auch das Haus, das er 1568 um 400 Gulden von
Claus Simon von der Schmiedezunft53 erworben hatte, das Eckhaus „Zum Pelikan", am Fischmarkt
gelegen, mit der Front zur Allmendtgaß',54 um 430 Gulden an den Goldschmied Thoma
Wintter, der ebenfalls der Schmiedezunft angehörte,55 verkauft worden. Belastet war das Anwe-

46 Ubergeben, abgehört und angenommen den ersten octobris anno etc. 85. Wie Anm. 44.

47 Wie Anm. 22.
Siehe Anm. 52 und 56.

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StadtAF, El A IIa 1 Nr. 51 (1565), fol. 29r; B5 IaNr. 3, fol. 149r (1582), fol. 159v (1585) und fol. 171v (1588).
StadtAF, Cl Pflegschaften 46 (Riep): Rechnung (a), fol. 6r.
StadtAF, El IIa 1 Nr. 81 (1596), fol. 64r.
StadtAF, Cl Erbschaften 287 (Türckheimer).

StadtAF, El A IIa 1 Nr. 54 (1568), fol. 23v (1 Pfund; Randvermerk: hinfürt nit mer).

Verkaufsurkunde vom 17. Februar 1568: [...] ein hus und geses, genant zum Pellican, gelegen in der alten
statt am vischmarckt, ist ein eckhus. StadtAF, B5 lila 1 Nr. 11, fol. 80r. Siehe Flamm (wie Anm. 17), S.
161 (Kaiserstraße 96).

Thoman Wintter von der Schmiedezunft wurde 1583 auf 12 Schilling Gewerft veranschlagt. StadtAF, El
A IIa 1 Nr. 68 (1583), fol. 24v.

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