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Fundamente ergänzt
I I Gräben ergänzt
Abb. 3 Vereinfachter Plan der Grabung mit Baubefunden nach Perioden
(Zeichnung: Tobias Janouschek).
Von diesem Gebäude sind nur noch die Fundamente erhalten, die größtenteils aus Kies, an
einigen Stellen auch aus gesetzten Kalkbruchsteinen bestehen. Die Kiesfundamente haben eine
Breite von nur 0,40 m bis 0,60 m, die Fundamente aus Kalkbruchsteinen durchgehend 0,40 m.
Sie liegen damit unter dem Durchschnitt der bekannten römischen Mauern15 und auch unter
der Stärke der Mauern des Badegebäudes derselben Anlage, die im Fundamentbereich 0,70 m
bis 0,75 m stark sind und sich im aufgehenden auf 0,60 m verringern.16 Falls das Gebäude nicht
durch Baumaterialgewinnung und später den Pflug bis auf die Fundamente abgetragen bzw. zerstört
wurde, könnte das Hauptgebäude, eingedenk der für Mauern schmalen Fundamentbreite,
auch als Ständerbau errichtet worden sein. Bei einer Ständerbaukonstruktion wird eine Basis
aus Stein angelegt, gemörtelt oder trocken, auf dem ein Schwellbalken aufliegt (Abb. 4). Der
Zum Beispiel bei Gaubatz-Sattler (wie Anm. 12), S. 58, Bondorf mit Mauerstärken von 0,86-1,20 m im
Aufgehenden; Christa Ebnöther: Der römische Gutshof in Dietikon (Monographien der Kantonsarchäologie
Zürich 25), Zürich 1995, S. 36, Dietikon mit einer Mauerstärke von 0,6 m; für Langendorf werden
durchschnittliche Fundamentbreiten von 60-80 cm angegeben, dazu Pierre Harb: Der römische Gutshof
von Langendorf, Kanton Solothurn: Ausgrabungen an der Hüslerhofstrasse 1993, 1994 und 2002 (Antiqua
46), Basel 2010, S. 36.
Gutmann (wie Anm. 9), S. 250.
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