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chen Schwankungen unterworfen, denn die neu Zugezogenen blieben oft nicht, sondern suchten
an anderen Orten eine Zukunft. Bei den Verbliebenen handelte es sich nur bei der Hälfte um
Alteingesessene, die anderen waren Einwanderer aus der Schweiz oder abgedankte Soldaten.14

Bahlingen

Seit Anfang des 16. Jahrhunderts liegen verlässliche Bevölkerungszahlen aus Bahlingen vor:
1514 lebten in 184 Haushalten 736 Personen. Nach der Beschreibung der Herrschaft Hachberg
aus dem Jahr 1567 ging diese Anzahl jedoch auf 161 zurück. Dies könnte darauf zurückzuführen
sein, dass auch Bahlingen wie andere Orte von den Pestjahren 1532 oder 1564 betroffen
gewesen war. In den folgenden Jahrzehnten erholten sich die Einwohnerzahlen, sodass 1615
bereits wieder 221 Haushalte mit 884 Personen, die in 172 Häusern wohnten, verzeichnet waren.
Dann kam der Dreißigjährige Krieg mit dem Pestjahr 1633. Wie viele Bahlinger daran verstarben
, ist nicht überliefert, aber es sollen die „Kräftigsten" gewesen sein. Allein die Pest war aber
nicht der einzige Grund des Rückgangs der Einwohnerzahl, denn im Laufe der militärischen
Auseinandersetzung wurden außerdem bis auf 50 Häuser alle zerstört. Unter den 80 verbliebenen
Haushalten existierten lediglich 31 bereits in der Vorkriegszeit. Dazu kommen acht hiesige
und 26 fremde Zugezogene und noch 15 Hintersassen. Pfarrer Birklin, der 1628 Seelsorger in
Bahlingen wurde und in dieser Funktion für alle Kaiserstuhlorte südlich der Elz zuständig war,
schreibt 1643:15

Angefangen als nach vielfältigem Fliehen wegen derer im Lande hin- und herziehender
Soldaten, als Freund und Feindts und ausgestandenen großen und unsäglichen
Jammer, und Elendt, die dem Schwert, Hunger, Pest und andern schröcklichen
Nöthen entrunnen und noch übrig gebliebene des Landes Einwohner wiederumb ihre
Häuser und Hüttlen gesucht und darinnen angefangen zu wohnen.

Schelingen

Aufgrund von bedauerlicherweise nicht angegebenen schriftlichen Quellen kam ein früherer
Schelinger Pfarrer zu der Erkenntnis, dass bereits vor dem für die Oberrheinregion so verheerenden
Ereignis des „Schwarzen Todes" Mitte des 14. Jahrhunderts die Gegend und angeblich
auch Schelingen von der Pest betroffen gewesen war. Genannt werden die Jahre 1298 und 1313.
Aufgrund der Tatsache, dass sich die Pest in Europa erst ab 1347 verbreitete, muss es sich um

Adolf Gänshirt: Schweizer Einwanderer nach Eichstetten am Kaiserstuhl aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen
Krieg, in: Regio-Familienforscher 13 (2000), S. 181-185; Thomas Steffens: Dorf und Landesherrschaft
in Krieg und Frieden (vom 16. bis ins 18. Jahrhundert), in: Eichstetten. Die Geschichte
des Dorfes, Bd. 1, hg. von Thomas Steffens, 1996, S. 181-209; Kurt Heinzmann: Die Wiederbe Siedlung
Eichstettens nach dem Dreißigjährigen Krieg und die Lebensverhältnisse bis 1870, in: ebd., S. 271-303;
Ders.: Schweizer Einwanderer in Eichstetten am Kaiserstuhl, in: Regio-Familienforscher 13 (2000), S.
297-299; Ders.: Zur Einwanderung der Schweizer nach dem Dreißigjährigen Krieg, in: Mark Häberlein/
Martin Zürn: Minderheiten, Obrigkeit und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit, St. Katharinen 2001, S.
109-139.

Ursula Huggle: Bahlingen in der frühen Neuzeit, in: Bahlingen am Kaiserstuhl, hg. von Gerhard A.
Auer, Thomas Lutz und Axel Verderber, Bahlingen 2002, S. 105-162.

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