http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2017/0044
eine andere Seuche gehandelt haben. Wer von den geschätzten 100 Bewohnern starb bzw. überlebte
, ist nicht bekannt.
In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges war Leonhard Meßlang (1631-?) Pfarrer in
Schelingen. Er floh wohl bald nach 1632 oder 1634 mit den Bewohnern, denn das Dorf war ein
Raub der Flammen geworden. Ob sie andernorts dem Hunger oder der Pest zum Opfer fielen, ist
nicht überliefert. Zurückgekehrt sind wahrscheinlich 16 Familien, denn deren Namen sind für
die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg notiert. 70 Einwohner gab es wieder im Jahre 1651.16
Oberbergen
Ob Oberbergen von der Pest verschont wurde oder von dieser heimgesucht wurde, kann aufgrund
fehlender Dokumente oder sonstiger Hinweise nicht gesagt werden.
Bickensohl
Über das Jahr oder die Jahre, in denen die Pest in Bickensohl Einzug hielt, ist nichts bekannt.
Aber dass sie von den um 1566 gezählten 300 Dorfbewohnern nur ungefähr die Hälfte oder gar
ein Drittel übrig ließ, ist überliefert. Der Rückgang der Einwohnerzahl spiegelt sich auch in der
Zahl der getauften Kinder wider: Von 1642 bis 1650 kam es zu gerade einmal zehn Kindstaufen.
1663 standen von den 22 Häusern, die vor dem Dreißigjährigen Krieg verzeichnet waren, noch
zwölf, dazu kommen noch die Kirche und das Pfarrhaus. 1669 sind wieder 22 Ehepaare, sechs
Ledige, fünf Hintersassen, acht Jugendliche und 37 Kinder nachweisbar.17
Achkarren
Auch Achkarren war im Laufe des Dreißigjährigen Krieges von der Pest betroffen. 1632 verließen
- auch wegen der Kriegshandlungen - Pfarrer Hieronymus Kräutler zusammen mit den
meisten Dorfbewohnern ihre zum größten Teil abgebrannten Häuser und flohen nach Breisach
oder in den Schwarzwald. Unter den Wenigen, die das Dorf nicht völlig im Stich lassen wollten,
war Vogt Hans Reglinger und Hans Lehenherr.18
Burkheim
1475 gab es in Burkheim 34 Familien, was einer Einwohnerzahl von etwa 150 Personen entsprach
. Der Ort wird sich bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts nicht sehr vergrößert haben, denn
aus den Sterbedaten für die Jahre 1600 bis 1609 mit 36 Toten, lässt sich herauslesen, dass pro
Jahr mit 3 bis 4 Toten die Gemeinde nicht stark belastet wurde. Wenn dann für die nächsten Jahre
von 1610 bis 1619 plötzlich fast die doppelte Zahl an Sterbefällen, nämlich 60, ausgewiesen sind,
Adolf Futterer: Schelingen. Gestern und Heute, Schelingen 1977, S. 223.
Oskar Sator: Geschichte des Dorfes Bickensohl, Bickensohl 1907; Friedrich Hefele: Bickensohl - Eine
dorfgeschichtliche Skizze, in: Schau-ins-Land 73 (1955), S. 88-104; Dieter Kolar: 950 Jahre Bickensohl
- ein Winzerdorf feiert, in: Die Gemeinde 121 (1998), S. 672-674.
Adolf Futterer: Geschichte des Winzerdorfes Achkarren, Achkarren 1969.
44
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2017/0044