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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2017/0081
1476 zugunsten des Klosters entschied.25 1504/05 ging es um Weiderechte im Bann von Kappel
, die Sache ging sogar an das vorderösterreichische Hofgericht zu Ensisheim, wieder wurde
zugunsten Oberrieds entschieden.26 In diesem, möglicherweise auch in anderen Zusammenhängen
waren Ortsbesichtigungen (Weidgänge) nötig, bei denen die Grenzmarkierungen {lochen
und marcksteiri) kontrolliert wurden.27 1539 begannen die Auseinandersetzungen allerdings von
Neuem und wurden erst 1607 beigelegt. Bezüglich einer genaueren Datierung können daher lediglich
vage Vermutungen geäußert werden. Mit der Freiburger Deutschordenskommende stritt
sich das Kloster Oberried im 17. Jahrhundert um Weidgänge und Banngrenzen.28

Das behandelte Kartenwerk dürfte demnach zwischen 1518 und 1560 im Zusammenhang
mit den langwierigen Grenzstreitigkeiten zwischen Oberried und den Ortsherrschaften von Littenweiler
entstanden sein. Für eine weitere historische Einordnung wäre die Ermittlung der
zugehörigen Gerichtsakten unerlässlich.

Die anderen drei hier beschriebenen Karten lagern in der Abteilung „Baden" der allgemeinen
Kartensammlung des Generallandesarchivs (H-f); die Findmittel sind nicht online gestellt
und werden auf der Homepage des Archivs als „völlig unzureichend" bezeichnet; es existiert
ein Zettelrepertorium, das momentan digitalisiert und bearbeitet wird. Bei den auf den Karten
selbst angebrachten Nummern (12.17.33a, 12.17.33b, 12.17.34) handelt es sich um alte Archivsignaturen
aus einem der Vorgängerarchive, in dem die Karten vor Abgabe an das Generallandesarchiv
lagen. Leider lassen sich diese Nummern nicht mehr auflösen, weil entsprechende
Signaturübersichten nicht existieren. Damit gleicht die Ermittlung der zugehörigen Akten, so
hilfreich diese zur Erklärung der Karten wären, einer Suche nach der , Stecknadel im Heuhaufen4
.29

Zwei Militärkarten (17. Jahrhundert)

Zwei dieser Karten (GLA, H-f/114 und GLA, H-f/115, Abb. 5) sind ganz offensichtlich Militärkarten
; sie ähneln sich so sehr, dass die eine, etwas flüchtiger ausgeführte Karte (114) die Kopie
der anderen (115) sein dürfte. Ausschnitt, Darstellungsweise und Beschriftung sind identisch,
lediglich die Schrift (Kurrentschrift und Fraktur) und die Farbverwendung unterscheiden sich.
Dennoch dürften beide Karten vom selben Zeichner geschaffen worden sein, beschriftet wurde
die Karte H-f/114 offenbar von einer anderen Person. Datiert werden sie laut Archiv auf die
zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. Eine davon (114) ist 1916 schon einmal abgedruckt worden
und wird daher hier nicht mehr abgebildet.30

GLA, 22/159 (1472); GLA, 22/160 (1476). Vgl. dazu Amtliche Kreisbeschreibung (wie Anm. 24), Bd. 1/2,
Freiburg 1965, S. 1068f.

GLA, 22/188 (1504); GLA, 22/189 (1505). Vgl. auch Stadtarchiv Freiburg (StadtAF), Cl Kirchensachen
130 Nr. 4.

GLA, 22/188; StadtAF, Cl Kirchensachen 130 Nr. 5.

StadtAF, Cl Kirchensachen 130 Nr. 18 (1615-1688). Leider nennt die Amtliche Kreisbeschreibung (wie
Anm. 24) keine Quellen zu den Grenz Streitigkeiten ab 1539, in deren Zusammenhang die Karten möglicherweise
entstanden sind.

Für Auskünfte danke ich herzlich dem Generallandesarchiv Karlsruhe, namentlich dem ehemaligen Direktor
Hansmartin Schwarzmaier und Gabriele Wüst.

Wilhelm Winterer: Die Entstehung und Bewertung der Schanzen und Linien auf dem südlichen
Schwarzwald unter besonderer Berücksichtigung des Hohlen Grabens, in: Zeitschrift der Gesellschaft
für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den an-

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