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Stutz vor dem (ehemaligen) Christofstor31 einen großen ummauerten Garten mit Gartenhaus
und Brunnen.32
Die den Ahnenforscher beschäftigende Frage nach dem Ursprung dieses Wohlstandes, der
Thomas Stutz 1797 in die Lage versetzte, das Wentzingerhaus zu erwerben, kann letztlich nicht
abschließend geklärt werden.33
Uber Thomas Stutz wird ferner berichtet, dass dieser in den letzten Jahren seines Lebens
kaum noch aus dem Haus gegangen sei, da ihn das Unglück seines Sohnes Benjamin (1796-
1853), der sein elterliches Vermögen durchgebracht hatte, zu sehr getroffen habe: „Dies mag
dem alten Stutz auf die Nerven gegangen sein [dass der Sohn auch von seinem Schwager unterstützt
werden musste], denn er geht nirgends mehr hin und kümmert sich um nichts mehr,
es mag um ihn her sein, was will, Leid oder Freud." Er bezieht sich darin auf einen Brief der
Theresia Stutz, die über ihren Bruder Benjamin auch erwähnt, dass der Vater ihm jeden Monat
einen Geldbetrag zukommen ließ.
Thomas Stutz starb 1840. Bei seinem Tod hinterließ er kein Testament.
Die Familie Waenker von Dankenschweil und
das Tagebuch der Maria Elisabeth
Wie im Vorausgehenden schon deutlich wurde, stammen wichtige Informationen über das Leben
von Thomas Stutz aus der Feder seines Ururenkels Richard Waenker von Dankenschweil aus
Endingen.34 Es ist damit eine Persönlichkeit außerhalb der engeren Familie Stutz, der wir ein näheres
Wissen über sie verdanken. Der nur mit dem Namenskürzel „R.v.W." unterzeichnete Aufsatz
„Auszug aus den Aufzeichnungen über die Familie Waenker von Dankenschweil", der auch einen
Abschnitt über die Familie Stutz enthält und in dem sehr anschaulich einzelne Mitglieder der
Familie sowie ihre bürgerliche und berufliche Position beschrieben werden, befand sich im Besitz
von Gerda Stutz, Enkeltochter der Pauline Stutz und Mutter des Eckhard Zeidler.35
Richard Waenker von Dankenschweils Mutter Angelika (1848-1914) ist eine geborene
Sautier aus Freiburg. Der Vater, Richard Ludwig, kam als zweiter Sohn des Dr. med. Ludwig
Anton Waenker von Dankenschweil und seiner Ehefrau Maria Elisabeth Karoline, geb. Kapferer,
in Freiburg auf die Welt. Über diese Familie, deren Grabstätte sich auf dem Alten Friedhof
in Freiburg befindet (Abb. 2), erfahren wir ausführlich durch das 2006 ebenfalls von einem
Nachfahren, Dominik Hammer stein, veröffentlichte Tagebuch der Maria Elisabeth.36
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31 Das Christofstor oder Christoffelstor befand sich am nördlichen Ende der heutigen Kaiser-Joseph-Straße,
in Höhe der Stadtbahnhaltestelle Siegesdenkmal, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stadtto-
re_in_Freiburg_im_Breisgau.
Waenker von Dankenschweil (wie Anm. 6).
Zeidler (wie Anm. 7); Ders.: 65 Jahre Suche nach Thomas Stutz, Archiv der Verfasserin.
Der Vater des Richard Constantin Ludwig Waenker von Dankenschweil, Richard Ferdinand Ludwig
Waenker von Dankenschweil (1845-1925), ist der älteste Sohn des Ludwig Anton Thomas Waenker von
Dankenschweil (1805-1880), Sohn des Anton Waenker von Dankenschweil und der Theresia, geb. Stutz
(1784-1861).
Zeidler (wie Anm. 7).
Maria Elisabeth Waenker von Dankenschweil: Tagebuch 1865-1886. Mein Jugendleben, mit einem
Nachwort von Dominik Hammerstein, o.O. 2006; zur Familie Waenker von Dankenschweil siehe auch:
Historisches und genealogisches Adelsbuch des Großherzogtums Baden, hg. von Friedrich Cast, Stuttgart
1845; vgl. auch Engelbert Krebs: Alte Freiburger Bürgerfamilien, Freiburg 1922, S. 24f. und 34f.
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