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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2017/0188
Im Jubiläumsjahr wurden im Kolleg, das mittlerweile auch einen Realschulzug und ein Auf baugymnasium
führt, 750 Schüler unterrichtet. Entwicklung und Struktur der Schülerschaft wird in drei großen
Graphiken visualisiert. Zahlreiche Einzelbeiträge geben Einblick in das vielgestaltige Bildungsangebot
und die außerunterrichtlichen Veranstaltungen. Mit dem Schulprofil eng und langjährig verbunden ist
das Sozialpraktikum. Eine Bereicherung die Kooperation mit der Domsingschule, worüber Marlies Ortlieb
schreibt.

Claudius Heitz ist es gelungen als Redaktor aus den Beiträgen von mehr als 40 Autoren den Blick
auf die Schulgeschichte und das reichhaltige Schulleben der Gegenwart zu ermöglichen. Die ersten sechs
Seiten widmet er der Geschichte des besonderen Ortes, dem Schloss Weiler und der zugehörigen Sebastianskapelle
. Die Freiherren, später Grafen von Kageneck verwalteten die Herrschaft Weiler seit 1702
als Erblehen; in der badischen Zeit im 19. Jahrhundert besaßen sie das Gebiet in der Rechtsform eines
Stammgutes. Das Schloss wurde bewohnt, die Kapelle diente den Einwohnern von Stegen als Gotteshaus,
bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Pfarrkirche Herz Jesu erbaut wurde. Letzteres geschah in der Regie
der Gemeinschaft der Herz-Jesu-Priester, die Schloss, Park und Kapelle seit 1920 nutzten und 1929 hier
ein kleines Kloster gründeten, erst als Pächter, dann als Eigentümer. Sie haben nicht nur mit ihrer Schule,
sondern auch für die Kirchengemeinde Stegen segensreich gewirkt.

Die vorliegende Publikation, in der sich alle Abiturienten namentlich wiederfinden, vermittelt ein
konkretes Bild von einer Schule in freier Trägerschaft. Diese haben ihre Rechtsgrundlage im Grundgesetz
und genießen in Baden-Württemberg einen hohen Stellenwert. Mehr als jeder elfte Schüler im
Südwesten besucht eine private allgemeinbildende Schule. Renate Liessem-Breinlinger

817 - Die urkundliche Ersterwähnung von Villingen und Schwenningen. Alemannien und das Reich in
der Zeit Kaiser Ludwigs des Frommen, hg. von Jürgen Dendorfer, Heinrich Maulhardt, R. Johanna
Regnath und Thomas Zotz (Veröffentlichungen des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br. 83), Jan
Thorbecke Verlag, Ostfildern 2016, 261 S., Färb- und S/W-Abb.

Bald nach Beginn seiner selbständigen Herrschaft im Jahr 814 schenkte Kaiser Ludwig der Fromme dem
Kloster St. Gallen Einkünfte von verschiedenen, in der Alemannia gelegenen Orten, die bisher einigen
seiner Grafen zustanden. Unter diesen Orten waren neben Villingen und Schwenningen auch Tannheim,
Nordstetten und Weilersbach. Es jährte sich daher am 4. Juni 2017 zum 1200. Mal die älteste schriftliche
Erwähnung von fünf Bezirken der gegenwärtigen Stadt Villingen-Schwenningen. So war nun, kaum 20
Jahre nach dem letzten runden Jubiläum - 1999 jährte sich zum tausendsten Mal die Verleihung des Villinger
Marktrechts -, erneut eines wichtigen Marksteins in der Geschichte der Stadt und ihrer Vorläufersiedlungen
zu gedenken. Aus diesem Anlass wurde bereits im Jahr 2015 eine wissenschaftliche Tagung
abgehalten, deren Erträge nun, im Jubiläumsjahr, in gedruckter Form vorgelegt wurden.

Dabei stand dieses Unternehmen vor zwei Schwierigkeiten. Zum einen bleibt dieser frühe Beleg ein
komplett isoliertes Zeugnis. Es gibt für die fünf Stadtbezirke keine weiteren Schriftquellen aus dieser
Zeitschicht. Erst die Marktrechtsurkunde von 999 bietet die nächsten Informationen zu Villingen. Aus
historischer Sicht kann demnach kein Versuch unternommen werden, die karolingerzeitliche und ottoni-
sche Geschichte der fünf Orte näher zu beleuchten. Aus dieser Not wurde jedoch eine Tugend gemacht,
indem das Konzept der Tagung vorsah, das historische Umfeld der Erstnennung auszuleuchten. Es wurde
daher in einem breiten Ansatz Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung des frühen 9. Jahrhunderts
untersucht, immer mit besonderem Fokus auf den deutschen Südwesten und insbesondere die Baar,
Ludwig den Frommen und das Kloster St. Gallen.

Die zweite Schwierigkeit stellt sich immer dann, wenn der Gedenkkalender die Arbeitspläne diktiert
und die Wissenschaft zu einem Jubiläum präsentieren soll, was es an neuen Erkenntnissen vorzustellen
gibt - nicht immer gibt es so viel Neues, wie gewünscht. Um es aber gleich vorweg zu nehmen: selbst
wenn man derartiges argwöhnt, den Herausgebern gelang es mit dem hier zu rezensierenden Buch, einen
ausgesprochen ertragreichen Sammelband vorzulegen. In ihm konnten zahlreiche neue Ergebnisse präsentiert
werden und etliche Beiträge zeichnen sich durch eine geradezu erfrischende Lust an der Dekon-
struktion älterer Forschungsmeinungen aus.

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