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che Denkmalpfleger Martin Hesselbacher skizzierte einige Befunde im Mauerwerk (Abb. 2).10
Der damalige Künstler und Kunstlehrer Alfred Erhart (verstorben) hatte gerade ein rundbogiges
romanisches Fensterchen entdeckt und freigelegt. Ein Rest eines weiteren romanischen Fensters
fand sich hart am Gewände eines großen Fensters. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden beide
Fenster zunächst wieder vermörtelt; das vollständig erhaltene wurde 1966 erneut freigelegt
und sichtbar belassen.11

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Abb. 2

Skizze der Außenseite der Südwand (Ausschnitt) (Martin Hesselbacher 1964, aus: Ortsakten des
Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Dienstsitz Freiburg).

Das Mauerwerk der Südwand besteht aus Wacken, die stellenweise in opus spicaturn-Tech-
nik (d.h. schräg gestellt wie Getreideähren; spica = Ähre) verlegt waren - eine Bautechnik, die
sich in der Romanik (etwa im 11./12. Jahrhundert) immer wieder findet. Auffällig ist auf der
Skizze ein Abbrechen dieser Mauertechnik nach Westen (zur SW-Ecke hin) und auch nach Osten
. Dort ist ein auffallend gröberes, unregelmäßiges Mauerwerk dargestellt. Daraus ergibt sich
der Anschein, dass die SW-Ecke jünger ist; daran wiederum hängt die Frage, ob die Westwand
jünger sein könnte und ob die Kirche - wie in anderen Beispielen belegt - einmal nach Westen
verlängert worden sein könnte. Das Abbrechen des älteren Mauerwerks nach Osten erklärt sich
hingegen aus dem in spätgotischer Zeit angesetzten Chor mit einer Verlängerung der Längswände
und einem Drei-Achtel-Schluss. Offenbar wurde 1964 der Verputz an der West- und

Skizze in den Ortsakten der Archäologischen Denkmalpflege (Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium
Stuttgart, Dienstsitz Freiburg, hier: Günterstalstr. 67). Am 23.10.1964 schrieb Hesselbacher
an Monsignore Ginter, den Konservator der kirchlichen Denkmäler, einen Bericht über die zufällige
Besichtigung und Untersuchung der Kapelle, u.a. über die romanischen Fenster (Erzbischöfliches Archiv
Freiburg [EAF], Nachlass Ginter II, Nr. 440).

Am 2.6.1965 schrieb der staatliche Denkmalpfleger Hesselbacher an Ginter über die leider zugemauerten
romanischen Fenster, EAF, Nachlass Ginter II, Nr. 440.

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