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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2018/0017
Laut Auskunft des Bauforschers Stefan King handelt es sich beim jetzigen Dachstuhl mindestens
um den dritten, der auf der Johanneskapelle errichtet wurde. Die heutige steile Giebelhöhe
entstand in der Gotik, deren Dach stuhl jedoch verloren ist. Der jetzt vorhandene Dachstuhl
kann aufgrund der verwendeten Abbundtechnik im 18. oder auch noch im frühen 19. Jahrhundert
entstanden sein (die Akten enthalten mehrfach Hinweise auf Arbeiten am Dachstuhl).13
Dendrochronologische Daten zur mittelalterlichen Baugeschichte sind daher an dieser Stelle
nicht mehr zu ermitteln.

Ein hölzerner Dachreiter mit Zwiebelturm stammte wohl aus dem 18. Jahrhundert. Er wurde
um 1811 repariert; aus diesem Anlass entstand auch eine Skizze. Im Jahr 1878 wurde er durch
einen spitzen Dachreiter aus Stahl ersetzt.

Die Baugeschichte im Uberblick

Die kurze Untersuchung lieferte erste Einblicke in die Wände der Johanneskapelle. Auch wenn
die Ergebnisse vielleicht nicht spektakulär sind, so nimmt doch die romanische Kirche Gestalt
an.

Der stehende romanische Baukörper kann derzeit nicht genauer datiert werden. Er mag
ins 11./12. Jahrhundert gehören; auch eine ältere Datierung ist nicht ganz auszuschließen, da
das Mauerwerk aus kleinen Wacken und die hochliegenden rundbogigen Fenster seit der Karolingerzeit
(8./9. Jahrhundert) verbreitet sind. Das opus spicatum mit den schräg gestellten
Mauersteinen ist eher im 11./12. Jahrhundert belegt; in bestimmten Regionen Österreichs tritt
es offenbar auch noch im 13. Jahrhundert auf.

Es ist daher denkbar, dass noch ein oder zwei ältere Bauphasen unter der heutigen Kirche
im Boden liegen.

1. Phase: Die Romanik (11./12. Jahrhundert)

Das Langhaus des romanischen Baus war ca. 7,25 m breit (Außenmaß) und mindestens
10,20 m lang. Der östliche Abschluss des Langhauses konnte wegen der bei der Sanierung
stehen gebliebenen Seitenaltäre nicht beobachtet werden; es ist mit einer Länge von etwa
10,80-11 m zu rechnen. Im Osten wäre - nach den üblichen Bauformen der Zeit - entweder
mit einem eingezogenen Rechteckchor oder aber einer halbrunden Apsis zu rechnen (Abb.
9a).

2. Phase: Die Spätgotik (um 1500)

Der östliche Abschluss (Chor) der Kirche wurde in spätgotischer Zeit (um 1500?) völlig abgebrochen
. Der heute bestehende gotische Chorbogen, die Seitenwände des Chores mit dem
Drei-Achtel-Schluss und das spitze Giebeldreieck über dem Chorbogen entstanden, ebenso
das Giebeldreieck im Westen (nach Abriss des flacheren romanischen Giebeldreiecks); darüber
wurde ein neuer Dachstuhl aufgeschlagen. Die Kirche war nun bis zum Chorhaupt
etwa 20,30 m lang. Die Decke des gotischen Innenraumes wurde durch eine hölzerne Tonne
in Längsrichtung gebildet (Putzkanten im Dachraum an der westlichen und östlichen Giebelscheibe
erkennbar). Über dem Chorbogen entstand eine Ausmalung.14 Die Außenwände
erhielten große spitzbogige Fenster; die kleinen romanischen Fenster wurden vermauert.

Freundlicher Hinweis durch den Bauforscher Stefan King.
Hierzu ist ein Aufsatz von Regine Dendler in Arbeit.

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