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Anscheinend gehören auch die rundbogigen Gewände der beiden Türen in diese Zeit, ebenso
die Türbeschläge der südlichen Seitentür (Abb. 9b).

3. Phase: Frühbarock (Ende 16./17. Jahrhundert)

Wohl im Frühbarock wurde die hölzerne Tonne herausgerissen und durch eine bemalte
Flachdecke ersetzt, die heute noch zu sehen ist (es werden dafür Zeitdaten von 1590 bis
1700 diskutiert).

4. Phase: Barock (18. Jahrhundert)

Im Barock des 18. Jahrhunderts entstand offenbar ein hölzerner Dachreiter mit Zwiebel-
türmchen, der in einer Skizze anlässlich einer Instandsetzung im Jahr 1811 überliefert ist.15
Ob der spätgotische Dachstuhl im 18. oder erst im frühen 19. Jahrhundert ausgetauscht wurde
, ist nicht klar. Das mittlere der großen Langhausfenster an der Südseite wurde zu einem
Stichbogen verändert. Vermutlich wurde die hölzerne Empore ebenfalls im 18. Jahrhundert
eingebaut, sofern sie nicht schon im 17. Jahrhundert zusammen mit der Holzdecke entstanden
ist. Die beiden Seitenaltäre wurden offenbar gleichzeitig für die Zartener Johanneskapelle
angefertigt. Der Hochaltar stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er könnte
aber von woanders stammen; seine Höhe wurde - sichtbar am oberen Abschluss - passend
gemacht. Möglicherweise handelt es sich um ein Stück, das im späten 18. Jahrhundert während
der josephinischen Reformen oder bei der Säkularisation um 1803 bis 1806 anderswo
anfiel und hierher nach Zarten versetzt wurde (Abb. 9c).16

5. Phase: 19. Jahrhundert

Durch Kriegsereignisse und die damit verbundene Vernachlässigung waren im Jahr 1812
das Dach, der Dachfirst und der Dachreiter schadhaft; der westliche Giebel lag frei.17 Diese
Schilderung macht den Eindruck, als könnte damals der gesamte Dachstuhl ausgetauscht
worden sein. Ob es sich dabei noch um den spätgotischen Dachstuhl der Zeit um 1500 oder
um einen Dachstuhl des Barocks handelte, ist nicht bekannt. Die Sakristei und der stählerne
Dachreiter entstanden 1878. Dabei wurde im Erdgeschoss hinter dem Hochaltar in der
Ostwand ein Türdurchbruch angelegt, ein weiterer im Dachraum in der Giebelscheibe über
dem Chorbogen. 1899 fanden Auswechslungen im Dachwerk statt. Eine Trockenlegung der
Wand wurde empfohlen und genehmigt. Als weitere Maßnahmen genannt und genehmigt
wurden eine Erneuerung des Außenputzes, ein neuer Bodenbelag mit Betonunterbau, die
Neutünchung von Wänden und Decke und eine Ausbesserung der Altäre und Figuren (Kosten
: 4.100 Mark).18 Als weitere Maßnahme wird das Einsetzen neuer bleiverglaster Fenster
im Langhaus aufgeführt (Abb. 9d).

6. Phase: Sanierungsarbeiten im 20./21. Jahrhundert

Es folgten seither noch diverse Sanierungen. So wurden im Jahr 1900 (nicht 1935 oder
1965) die Heiligenbilder im Chorraum freigelegt und der abbröselnde Innenputz erneuert.
Das Dach müsse renoviert werden. Ein Formular einer Gebäudenachschau erwähnt, dass

Jahnke (wie Anm. 1), S. 69, Abb. 9-3.
Ebd., S. 71.

Ebd., S. 70 mit Anm. 338 (Staatsarchiv Freiburg, B 702/1, Nr. 2886).

Die Unterlagen seit 1835 befinden sich im EAF; dort wurden sie von Regine Dendler durchgesehen. Die
Vorgänge von 1899 bis 1944 finden sich in: B22-33018 und B31-1638.

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