http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2018/0089
Abb. 3 Die befestigte Stadt Freiburg und der Lorettoberg (Ii. oben), Johann Hienerwadel 1780
(StadtAF, M 10/5, Ausschnitt).
Diese festungsbaulichen Verhältnisse, die auch den Weinbau betrafen, blieben mit kleinen
Abweichungen bis 1744 erhalten. Erst die Schleifung der Anlage durch französisches Militär
im Winter 1744/45 schuf neue Fakten. Nach der Sprengung und Einebnung der Mauern, Wälle
und Bastionen, entstanden ab 1745 im Stadtbereich reichlich freie Flächen, die als Gärten genutzt
und zu einem großen Teil mit Reben bepflanzt wurden. Vor allem die schräg abfallenden
Glacisflächen, die wie ein Kranz die Stadt umfassten, waren für den Weinbau prädestiniert.
Dieser sogenannte „Glaciswein" eine Art Haustrunk, wurde gerne und reichlich konsumiert.6
Daneben existierten in den Vororten Betzenhausen, Herdern, Zähringen und Wiehre mit dem
Lorettoberg weiterhin größere Rebflächen.7 Mit den Eingemeindungen 1938 von St. Georgen
am Fuß des Schönberges und in den frühen 1970er-Jahren der Tunibergorte Munzingen, Tiengen
, Opfingen und Waltershofen hat Freiburg große Rebflächen dazugewonnen. Sie umfassten
im Jahr 2016 in den badischen Weinbaubereichen Breisgau (14 Hektar), Markgräflerland (51
Hektar) und Tuniberg (645 Hektar) zusammen 710 Hektar Rebland.8
Adolf Poinsignon: Geschichtliche Ortsbeschreibung der Stadt Freiburg i. Br, Bd. 1: Gemarkungen, Wasserversorgung
, Friedhöfe, Straßen und Plätze (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i.
Br. 2), Freiburg 1891 (Nachdruck 1978), S. 45.
A. Hoch: Freiburg - eine alte Weinstadt, in: Weinbau und Kellerwirtschaft 1 (1922), S. 171-176.
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, Weinbaukartei 2016.
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