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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2018/0100
Mitglied der I. Kammer. 1891 wurde er Kammerherr, 1894 außerordentlicher Gesandter und
bevollmächtigter Minister am Königlich Bayerischen und am Königlich Württembergisehen
Hof mit Sitz in München. 1896 erhielt er den Titel Geheimer Rat II. Klasse und 1898 Geheimer
Wirklicher Rat I. Klasse. 1910 zog er sich als Major a. D. ganz auf den Lorettohof zurück.
Aufgrund seiner Tätigkeiten als Offizier und Gesandter erhielt er zahlreiche Auszeichnungen,
z. B. die Deutsche Kriegsgedenkmünze für Kombattanten und Nichtkombattanten für 1870/71,
das Eiserne Kreuz II. Klasse, den Bayerischen Michael-Orden, den Württembergischen Friedrichs
-Orden, den Sachsen-Weimarischen Falken-Orden, die Russischen St. Anna-Orden und St.
Wladimir-Orden sowie vom Großherzog von Baden den Zähringer Löwen-Orden vom Ritter I.
Klasse als Großkreuz.37

Dass eine derart diplomatisch und militärisch ausgerichtete Person einen landwirtschaftlichen
Gutshof kaufte und vorwiegend weinbaulich bewirtschaftete, ist aufgrund seiner berufsbedingten
oft längeren Abwesenheit sehr erstaunlich. Dies lässt sich wohl nur dadurch erklären,
dass sich seine Familie seit langem mit Weinbau befasste und er sich offensichtlich dafür interessierte
, wofür der Besuch der Landwirtschaftlichen Akademie in Bonn-Poppelsdorf und der
Obst- und Weinbauschule in Geisenheim spricht.38

In einer Aufnahme um 1909 sind die Gebäude des Lorettohofs zumindest teilweise sichtbar
(Abb. 10). Kreuzkopf- und Mercystraße sowie der Kapellenweg waren noch Wirtschaftswege
und nicht breitspurig ausgebaut. Links im Hintergrund sind die ersten Häuser von Günterstal
erkennbar, im Vordergrund und zumindest teilweise rechts die Gebäude des Lorettohofs, daneben
Rebanlagen mit Einzelstock-Erziehung.39 Eine noch etwas ältere Fotografie macht deutlich,
wie Rebanlagen den Hildaturm umgaben, wobei im Vordergrund Gebäude des Lorettohofes von
Osten aus und rechts oben das frühere Bruderhaus auf dem Josephsberg als erweitertes Restaurantgebäude
(heute Schloss-Cafe) erkennbar sind (Abb. II).40

Wissenswert wäre nun, welche Grundstücke und landwirtschaftliche Flächen auf dem Lo-
rettoberg zum Lorettohof gehörten. Schriftliche Unterlagen von Freiherr von Bodman liegen
hierzu nicht vor. Das Stadtarchiv Freiburg ist jedoch im Besitz von Plänen, die um 1909 entstanden
und einen Überblick über die Lage des Lorettohofes sowie einzelner, teilweise etwas dunkler
markierter Flächen des Freiherr von Bodman geben, z. B. jene unterhalb des Hildaturms und
östlich des Lorettohofes (Abb. 12).41 Beim Blick auf eine weitere Karte um 1910 wird einem erst
bewusst, wie viele Flächen auf dem Lorettoberg - hier speziell auf der Wonnhalde - parzelliert
lagen und nur zum Teil im Eigentum des Freiherrn von Bodman waren. Selbst auf der höchsten
Erhebung lassen sich hiervon welche finden.42

37 Ebd.

38 Kurt M. Hoffmann: 1100 Jahre Blauer Spätburgunder in Bodman am Bodensee (Schriften zur Weingeschichte
73), Wiesbaden 1985, S. 33-40; Wolf (wie Anm. 36), S. 22f.

39 StadtAF, M 75/13/1053.

40 Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Sammlung Metz.

41 StadtAF, C3/297/9.

42 StadtAF, C3/297/10.

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