http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2018/0107
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Osterloffscher Gutshof („Unterer Lorettohof") mit Reben, Flächenplan von 1876
(StadtAF, C2/137/18).
Zur Besitzgeschichte des Gutshofes („Hegnerhof", „Osterloff-Hof4 bzw. „Stratzhof") hat
Bernhard Schnetter, der zeitweise mit seinen Eltern dort wohnte, umfangreiche Recherchen
unternommen.56 Die letzte Inhaberin war Hedwig Weil, die Witwe des praktischen Arztes Dr.
Norbert genannt Robert Weil (1872-1907). Als jüdischer Besitz sollte das knapp 10 Hektar umfassende
Anwesen nach Ausführungen des Landes Ökonomierates vom 18. Dez. 1939 und der
Badischen Landessiedlung vom 5. Februar 1940 zu einem Erbhof erhoben werden. Die Stadt
lehnte dies mit Schreiben vom 12. März 1940 ab und forderte ihrerseits den Ankauf, da das
Gelände schon längst zum grossen Teil als „Bauland" festgelegt [wurde] und muss einmal, auch
wenn dies aus ernährungspolizeilichen Gründen erst in einer Reihe von Jahren möglich ist, als
Bauland verwertet werden. Entgegen erheblicher Widerstände, vor allem des Reichsnährstands
sowie der Landesbauernschaft Baden und des Landesökonomierats, erteilte auf Grund von § 8
der Verordnung über den Einsatz jüdischen Vermögens vom 3.12.1938 letztlich der Reichsminister
für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin die Genehmigung für den am 11. Oktober
1940 vor dem Grundbuchamt Freiburg bereits abgeschlossenen Kaufvertrag zwischen der Stadt
Freiburg als Käufer und Hedwig Weil als Verkäuferin des Grundstücks Grundbuch Bd. 38 Heft
36 LgbNr. 7979 mit 9 ha 40 a 30 qm Hofreite mit Gebäuden und Ackerland, Wiesen, Wald, Öder
Bernhard Schnetter: „Unterer Lorettohof" - Kapellenweg 21. Geschichte - Besitzer - Bewohner, unveröffentlichte
Privatschrift, 37 S., o. J.
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