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Rain, Hausgarten, Wege, Anwesen Kapellenweg 21 mit der Auflage, für die dringend erforderliche
Instandsetzung des Wirtschaftsgebäudes und die Sicherung der landwirtschaftlichen
Benutzung Sorge zu tragen unter Belassung des derzeitigen Pächters Stratz auf dem Hof51 Der
Familienname „Stratz" des Pächters erklärt an dieser Stelle, warum der Gutshof damals als
„Stratzhof" bezeichnet wurde (Abb. 14).
Abb. 14 Der Stratzhof, Gemälde von Fritz Waldvogel 1946 (Privatbesitz).
Die Jüdin Hedwig Weil wurde am 22. August 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und
kam dort am 5. Januar 1943 um.58 Am 24. April 1954 erreichte ihr Sohn, der Dramaturg und
Regisseur Dr. Rudolf Weil, durch eine Restitution vor dem Landgericht Freiburg eine Nachzahlung
zum seinerzeitigen Verkaufspreis des Gutshofes durch die Stadt.59 Der alte „Stratzhof"
wurde wohl 1995 abgerissen. An seiner Stelle und entlang des Kapellenweges wurden danach
Wohnhäuser mit zwölf Wohneinheiten errichtet.60
57 StadtAF, C4/VII/15/12.
58 Marlis Meckel: Den Opfern ihre Namen zurückgeben. Stolpersteine in Freiburg, Freiburg 2006, S. 179,
Nr. 268 (Ludwigstr. 32).
59 StAF, P 303/4 Nr. 2416.
60 Artikel „Stratzhof droht die Abrißbirne - Landesdenkmalamt prüft", in: Badische Zeitung vom
23.08.1995.
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