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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2018/0109
Das Rebhaus

Das sogenannte „Rebhaus" lag an der unteren Ostseite des Lorettobergs. Wer sich mit dem
Weinbau am Lorettoberg befasst, fragt sich natürlich, was es mit diesem als „Luftkurort" bezeichneten
Rebhaus an der Wonnhalde auf sich hat. Wie Nachforschungen ergaben, stand an
dieser Stelle früher ein Rebhaus. Nach 1891 errichtete Daniel Max Lasker zunächst eine Wasserbad
-Einrichtung nach der Art von Sebastian Kneipp, die in den Folgejahren durch mehrere
Gebäude zu einem Sanatorium erweitert wurde.61 In keiner der zahlreichen Publikationen über
das Sanatorium wird auf die Existenz und Aufgabe dieses Rebhauses eingegangen, sodass es
gerechtfertigt erscheint, hier auf seine Geschichte und Bedeutung für den Weinbau am Lorettoberg
einzugehen.

Mehrere ältere Karten und Pläne von Freiburg und Günterstal geben einen Hinweis auf ein
Rebhaus bzw. eine Trotte. Den frühesten Nachweis verdanken wir dem Gemarkungsplan von
Freiburg des Geometers Job Kornthawer von 1608, dort als Günterstaler Trotte angegeben.62 Der
zweite Hinweis, genannt ist eine Torkel an einem Weiher am südöstlichen Abfall des Lorettober-
ges, findet sich in einem Freiburger Gemarkungsplan von J. J. Fechter aus dem Jahr 1747.63 Auf
einem weiteren Plan von Günterstal von 1753/54 hat der unbekannte Kartograf an der bekannten
Stelle das Gindersthaler Reebheißle eingezeichnet.64 Im „Geometrischen Plan Günterstal"
des Geometers Joseph Kränckhel aus dem Jahr 1773 ist am östlichen Fuß des Lorettobergs ein
Weiher mit einem Gebäudegrundriss und der Nr. 14 zu erkennen. In der Flächenliste ist unter
der Nr. 14 Grünfeld bey dem Trotthäuslein und unter der Nr. 10 Reben an der Wohnhalten mit
8 Jauchert zu lesen.65 Zu guter Letzt lassen sich in der Karte des Geometers Dominic Zäringer
von 1786 an der Grenze des Lorettobergs zum Bann Gindersthull ein Weiher und ein Gebäude,
wohl das Rebhaus in einem Obstfeld erkennen.66 Damit kann über nahezu zweihundert Jahre im
Nahbereich des südöstlichen Lorettobergs ein Rebhaus nachgewiesen werden.67

Entscheidende Hinweise zu diesem Rebhaus erhält man aus den Akten zum „Verkauf der
dem aufgelösten Kloster Günterstal zuständig gewesenen Realitäten 1807-1826" durch das
Domänenamt Freiburg. Danach wurden am 18. Februar 1807 von den Realitäten des hießigen
aufgehobenen Stiftes durch öffentliche Versteigerung an den Meistbietenden neben anderem
unter Punkt 5 das Rebhaus verkauft mit a) Matten daselbst (3 Juch. 0 Ruthen), b) Acker daselbst
(1 Juch. 180 Ruth.), c) Kastanienwäldle (7 Juch, 225 Ruth.) d) Felder daselbst, am Hinternburg

61 Walter Vetter: Sanatorium Rebhaus - das Nobelbad an der Wonnhalde, Artikelserie in der Badischen

Zeitung vom 25.01., 01.02., 08.02. und 22.2.1988; Ders.: „Sanatorium Rebhaus" - Glanz und Ende einer
Kureinrichtung an der Wonnhalde, in: Haus Wonnhalde, hg. vom Caritasverband Freiburg-Stadt, Redaktion
: Konrad Deufel, Freiburg 1988, S. 5-14; Heinz Siebold: Wilhelminische Feste an der Wonnhalde, in:
Badische Zeitung vom 06.05.2007; Hans Sigmund: Freiburg auf dem Weg zur Bäderstadt, in: Badische
Zeitung vom 01.09.2014; Andreas Meckel: Das Rebhaus an der Wonnhalde, in: 1000 Jahre Wiehre (wie
Anm. 10), S. 186-192; Ders.: Das Rebhaus an der Wonnhalde - Ein Ort mit glanzvoller Vergangenheit,
http://www.ortsverein-guenterstal.de/guenterstal/schicksale-ereignisse/das-rebhaus.html (15.12.2016).

Friburgum (wie Anm. 3), S. 75 und 121.

63 StadtAF, M 10/39.

Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA), H Günterstal 5.

StadtAF, M 10/13; GLA: H Günterstal 3; Franz-Dieter Sauerborn: Joseph Kränckel - Uhrmacher und
breisgau-landständisch geometrischer Revisor, in: Schau-ins-Land 135 (2016), S. 87-105, hier S. 101.

StadtAF, M 10/2 [2].

StadtAF, Cl Gemeindevermögen 44 Nr. 32.

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