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(1904-1998, eigentlich Eva Laubhardt), eine Jugendfreundin der Philosophin und Frauenrechtlerin
Edith Stein (1891-1942).6
Die Freiburger Widerstandskämpferin Gertrud Luckner (1900-1995) und Schwester Placida
hatten am 2. Juli 1937 ein ,konspiratives Treffen6 in der Klause (Abb. I).7 Beide waren an der
,Fluchthilfe4 vor allem jüdischer Mitbürger aktiv beteiligt, wurden 1943 verhaftet und in das
Konzentrationslager Ravensbrück gebracht.8 Auch Engelbert Krebs bekam Probleme mit dem
Naziregime und wurde von der „Geheimen Staatspolizei" (Gestapo) überwacht. 1934 wurde
Strafantrag gegen ihn wegen folgender, nach dem Röhm-Putsch gemachten Äußerung gestellt:
Wir werden von Räubern, Mördern und Verbrechern regiert. Das Verfahren wurde zwar 1936
niedergeschlagen, jedoch suspendierte man ihn vom Dienst und er verlor die venia legendi. Zugleich
erhielt er ein Predigt- und Redeverbot, das ihn aber nicht daran hinderte, am 25. Oktober
1943 in Oedsbach bei Oberkirch vor 1.000 Hörern zu predigen. Bei dieser Rede soll er in Bezug
auf die Sowjetunion gesagt haben: Wir dürfen gegen unsere Feinde kämpfen, aber wir dürfen
sie nicht hassen. Dies brachte ihn erneut in Gefahr. Vor der drohenden Internierung im KZ
Dachau blieb er nur aus gesundheitlichen Gründen - vermutlich litt er an Leukämie - verschont.
Am 1. März 1944 bezahlte er ein „Sicherheitsgeld" von 7.500 RM, das bis zum 28. Februar 1947
gesperrt blieb. Ob es je zurückbezahlt wurde?9
Abb. 1 2. Juli 1937: Treffen von Dr. Gertrud Luckner und Sr. Placida in der Klause in St. Märgen
Nach dem großen Luftangriff auf Freiburg am 27. November 1944 zog sich Krebs - es
ist die Rede von „Gemütskrankheit" - völlig zurück. Obwohl er nach dem Krieg rehabilitiert
wurde, nahm er seine Lehrtätigkeit nicht wieder auf und wurde auf eigenen Wunsch 1946 emeritiert
. Er starb am 29. November 1950 in Freiburg.
Soweit zur Biografie von Engelbert Krebs. Eigentliches Thema soll aber sein Vergnügen
am Weingenuss und seine Weinkennerschaft sein. Dass er dem Wein nicht abgeneigt war,
zeigt ein ,Zungenbrecher', den er selbst verfasste und am 21. September 1937 in der Klausenchronik
niederschrieb:10
https://www.kloster-st-lioba.de/html/edith_stein_und_das_kloster_st_lioba.html (25.05.2018).
UAF, C 126/634, Klausenchronik Bd. V, S. 143.
Theodolinde Katzenmaier: Vom KZ ins Kloster, St. Ottilien 1996.
Erzbischöfliches Archiv Freiburg (EAF), Personalakte Engelbert Krebs.
Klausenchronik (wie Anm. 5), S. 193.
Ji. d)
(Klausenchronik [wie Anm. 7], S. 145).
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