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Abb. 7 Originaletikett der „Eichberger Weißherbst Spätlese" (Klausenchronik [wie Anm. 5], S. 95).
In seinem Gaestebuch berichtet Engelbert Krebs von weiteren Fahrten zum Kaiserstuhl, so
am 19. April 1936 mit Max Schneider, Günter von Berg und Hubert von Enzberg über Breisach,
Sponeck, Litzelberg nach Endingen zum Weingut Bastian. Vermutlich besuchten sie den Maler
Hans Adolf Bühler, der sein Atelier in der Burg Sponeck hatte. Bühler hatte sich einerseits dem
Nazi-Regime zugewandt, andererseits - und im Widerspruch dazu - noch 1939 den Freiburger
Bauunternehmer Heinrich Brenzinger und seine Frau Annemarie, obwohl diese nach damaligen
Gesetzen „Mischling 1. Grades" war, porträtiert. Einige ihrer Verwandten begingen Selbstmord,
eine Tante wurde in Ausschwitz ermordet.43 Brenzinger hatte den Turm der Sponeck wieder
hergestellt. Für die Nikolauskapelle in St. Märgen stiftete Brenzinger am 20. April (sie!) 1939
das Kreuz in der Vorhalle.44 Brenzinger bekam zunehmend wirtschaftliche Schwierigkeiten, da
seine Aufträge zurückgingen und er für den sogenannten „Westwall" Beton ohne Bezahlung
liefern musste.45 Die zweite Kaiserstuhl-Weinfahrt fand am 25. April 1936 und die letzte am
22. Juli 1937 zusammen mit Dr. Keuchel nach Endingen in Bastian-Nevmevers Keller*6 statt.47
Weine aus der Pfalz
Neben der bereits zuvor genannten „Liebfraumilch" aus Worms wurden in der Klause bei St.
Märgen noch andere ,gute Tropfen4 aus der Pfalz konsumiert. Ein kleines Festessen mit Pfälzer
Wein ist für das Jahr 1928 belegt: Die Teilnehmer am 30. Juni waren das jüngste Gericht, ein so
Christina Soltani: Leben und Werk des Malers Hans Adolf Bühler (1877-1951). Zwischen symbolischer
Kunst und völkischer Gesinnung, Weimar 2016, Nr. 1042/3.
Werner Heiland-Justi: Der Selige Engelbert Krebs aus Freiburg im Breisgau, Freiburg 2016, S. 9.
Mitteilung von Almuth Morgenstern-Bühler vom März 2017.
2010 brach im Weingut ein Feuer aus, bei dem alle älteren Geschäftsunterlagen verbrannten, sodass eventuelle
krebssche Weineinkäufe nicht nachweisbar sind.
Gästebuch, (wie Anm. 21), S. 25, 126 und 135.
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