http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2019/0070
Verzeichnis der Instrumentenmacher in Freiburg im 19. Jahrhundert
Blasinstrumentenmacher
Albrecht, Johann Baptist 1863-1890
[1863: # 673 / 1867: Fischerau 34 / 1887: Fischerau 36]
Johann Baptist Albrecht (1826-1916)13 wird 1863 im Einwohnerteil des Adressbuchs, wahrscheinlich
zunächst irrtümlich, als Instrumentenmacher „Albrecht, J. L." bezeichnet. Ab 1865
ist dann „Albrecht, J. B." (Johann Baptist) sowohl im Einwohnerteil als auch im Berufekapitel
unter dem Abschnitt „Blas- und Streichinstrumentenmacher" gelistet. Langwill verzeichnet von
Albrecht, der wohl Holzblasinstrumentenbauer war, eine Flöte und datiert diese auf ca. 1890.14
Hammer, Hermann 1891-1894
[Fischerau 36]
Bei den Einträgen zu Hermann Hammer (1865-?) wird dieselbe Adresse wie zuletzt bei Johann
Baptist Albrecht (siehe oben) angegeben. Wahrscheinlich handelte es sich bei Hermann Hammer
um einen oder den Nachfolger von Albrecht. Die Publikation „Musikinstrumentenbauer" gibt
an: „August Eugen Hermann Hammer, geboren 1865 in Sondershausen, war ab ca. 1889 als
Oboist und Erbauer von Oboeninstrumenten in Freiburg/Breisgau tätig, später, bis 1929, in
Sondershausen."15 Dies macht die betriebliche Nachfolge Albrechts mit Übernahme von dessen
Werkstatt für Holzblasinstrumente ab 1891 plausibel. Vielleicht war Hermann Hammer davor
bereits für eine gewisse Zeit (ab 1889?) bei Albrecht als Mitarbeiter tätig.
Kenner, Max 1857 bis An fang 20. Jahrhundert
- Kenner, Max senior (1829-1890)
- Kenner, Max junior (1860-1897)
[1857: # 574, Oberlinden / 1859: # 595 / 1860: # 571 / 1862: # 307 / 1867: Bertholdstraße 30 / ab
1869:1 Eisenbahnstraße 29]
Die Firma Kenner in Freiburg existierte zumindest über zwei Generationen in Familienbesitz.
Vater Max Kenner, ist erstmals 1857 als Einwohner Freiburgs mit dem Beruf eines
Instrumentenmachers verzeichnet. Der Sohn, wie der Vater auf den Vornamen Max getauft,
war ebenfalls Instrumentenmacher und trat in der Folgezeit in den väterlichen Betrieb ein. Bei
beiden ist allerdings nicht bekannt, ob sie nur Holzblas- und Blechblas- oder auch anderweitige
Instrumentenmacher waren. Es ist möglich, jedoch nicht belegt, dass beide sich fachlich
ergänzt haben. Allerdings scheint ein oder der Schwerpunkt im Hause Kenner wohl der Bau
bzw. der Handel mit Blechblasinstrumenten gewesen zu sein, denn eine später erschienene
Firmenchronik des Musikhauses Ruckmich bezeichnet im Rückblick das Unternehmen als
„Blechinstrumentengeschäft Max Kenner".16
Kenner erscheint erstmals 1862 innerhalb des Berufekapitels in den Adressbüchern
Stadtarchiv Freiburg (StadtAF), Einwohnermeldekarte Johann Baptist Albrecht.
Langwill (wie Anm. 3), S. 2.
Wolfgang Wenke: Blasinstrumente aus Thüringen, in: Musikinstrumentenbauer in Sachsen, Sachsen
-Anhalt und Thüringen, hg. von DAKAPO Pressebüro, Berlin 2014, S. 84. Auch als Interneteintrag
unter: www.dakapopressebuero.de/flipbook/2014_06_16_Musikinstrumentenbroschuere_Sachsen/fi-
les/assets/basic-html/page84.html (Stand: 10.05.2019).
Wilhelm Fladt: Hundert Jahre Musikhaus Ruckmich Freiburg i.B. Skizze zur Gedenkfeier am 9. Okt.
1927, [Freiburg 1927].
70
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2019/0070