http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2019/0071
der Stadt Freiburg, zunächst lediglich als Instrumentenmacher.17 Als Musikalien- und
Instrumentenhandlung wird Max Kenner dann seit 1874 verzeichnet. Nach dem recht frühen
Tod des Sohnes Max im Jahr 1897 wurde das Geschäft spätestens ab 1900 von der Mutter Maria
Crescentia Kenner, der Witwe von Max Kenner senior, geführt. Von 1901 bis 1903 ist Walter
Zabel, ab 1904 Hermann Fischer als Inhaber verzeichnet. 1908 starb Maria C. Kenner, wonach
es zu einer Erbteilung kam.18 1911 übernahm Karl Lempfuhl als „Kenner Nachfahren" das
Geschäft. 1912 ist weiterhin Karl Lempfuhl eingetragen, der Name Kenner ist erloschen. Diese
Einträge in den Adressbüchern gehen nicht ganz konform mit Angaben in der Firmenchronik
des Musikhauses Ruckmich, denen zufolge das Kenner'sche Geschäft ab 1910 von Ruckmich
übernommen wurde.
Das Kenner'sche Unternehmen scheint als Musikhaus einige Bedeutung in der Region gewonnen
zu haben, wofür auch der der Werkstatt angegliederte Handel gesorgt haben dürfte.
Einer im Internet publizierten Vereinschronik zufolge hat Max Kenner senior 1861 eine vollständige
Grundausstattung an Musikinstrumenten an die neu gegründete Blaskapelle in Görwihl im
Süd schwarz wald geliefert.19 Auch die Firmenchronik des Musikhauses Ruckmich bescheinigt
dem Kenner'schen Geschäft „für den Instrumenten- und Musikalienhandel Oberbadens nicht
unbedeutend" gewesen zu sein.20
Neben der bereits eingangs erwähnten A-Klarinette (Buchsbaum, acht Klappen), die
auf etwa 1860 datiert werden kann, ist eine weitere, von Kenner signierte Klarinette (in Es,
Klappenanlage nach Iwan Müller) in der Sammlung von Nicholas Shackleton (Edinburgh) unter
der Nummer <4682> erhalten.21 Im Internet waren bisher folgende Abbildungen von weiteren,
mit „M. Kenner/Freiburg/B" gekennzeichneten Instrumenten zu finden: Flügelhorn, wohl in
B22 / Tenorhorn, wohl in B23 / Horn in F mit drei Drehventilen24 / Zither25.
Laube. (?)
Langwill führt für Freiburg einen Instrumentenbauer namens Laube auf und gibt eine erhaltene
Klarinette aus Buchsbaum mit 13 Klappen nach Iwan Müller an.26 Auch Hoeprich listet
Laube als Instrumentenmacher.27 In den Freiburger Adressbüchern des 19. Jahrhunderts ist
ein Instrumentenmacher Laube jedoch weder bei den Einwohnern noch in den Berufekapiteln
zu finden. Allerdings existieren Einträge von 1891 bis 1893 zu einem Julius Laube mit der
Berufsangabe „Hoboist"28 [Eisenbahnstraße 7]. Es kann vermutet werden, dass Julius Laube als
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Eric Hoeprich: The Clarinet, Yale 2008, S. 323, dort verzeichnet mit „7-1910".
Die Hinterlassenschaftsakten folgender Mitglieder der Familie Kenner befinden sich im Stadtarchiv Freiburg
: Max Kenner senior (H 16490), Witwe Kenner (H 22379) und Max Kenner junior (H 18049).
www.hotzenwald-bauernkapelle.de/Vereinschronik/ (Stand: 10.05.2019). Die Nachfrage beim dortigen
Blasmusikverein (Oktober 2017) ergab jedoch keine Kenner-Instrumente mehr im dortigen Bestand.
Vgl. Anm. 15.
Catalogue of the Sir Nicholas Shackleton Collection, hg. von Heike Fricke und Arnolf Myers, Edinburgh
2007, S. 49.
www.horn-u-copia.net/display.php?sortby=key_pitch &selby=&starton=6570 (Stand: 04.11.2017).
www.moinat.ch/fr/divers/12433-tuba-tenor-par-max-kenner-freiburg.html (Stand: 04.11.2017).
www.ebay.de/itm/Waldhorn-in-F-antik-Max-Kenner-Freiburg-zum-Restaurieren-/1523229073037n-
ma=true&si=fJsFrOGVlST%252FDQ4WS01dlqs8j9Y%253D&orig_cvip=true&rt=nc&_trk-
sid=p2047675.12557 (Stand: 06.11.2017).
www.europeana.eu/portal/de/record/09102/_CM_0853761.html (Stand: 04.11.2017).
Langwill (wie Anm. 3), S. 100.
Bei Hoeprich (wie Anm. 17), S. 234, verzeichnet mit „late 19th c?"
„Hoboist/Hautboist" war im späten 18. und bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Bezeichnung für
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