http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2019/0072
solcher Klarinettist war und die Signatur auf der bei Langwill genannten Klarinette vielleicht
keine Herstellersignatur, sondern einen Eigentumshinweis darstellte. Die Annahme, dass Julius
Laube in Anbetracht seines beruflichen Hintergrunds selbst Instrumente in Freiburg gebaut und
signiert hätte, bleibt bei dieser Datenlage vorerst spekulativ.
Möglicherweise bezieht sich die Angabe „Laube" bei Langwill auf eine Instrumentenwerkstatt
Laube, die um 1900 in La Couture-Boussey/Frankreich existierte und von der auch Klarinetten
mit der Müller'schen Klappenanlage bekannt sind. Wie dann aber der bei Lang will hergestellte
Bezug zu Freiburg zustande kam, ist unklar.
Wi[e]dmann, Ignaz 1833-1863
[1833: # 12 / ab 1838: # 266 / ab 1842: # 601 / 1862: # 506]
(Joseph) Ignaz Widmann ist über 30 Jahre lang in den Freiburger Adressbüchern verzeichnet.29
Die erhaltenen bzw. durch Fotografien dokumentierten Instrumente legen nahe, dass Widmann
eine Werkstatt für ausschließlich Holzblasinstrumente betrieb. Wie bereits erwähnt, sind im
Bestand des Heimat- und Keramikmuseums Kandern/Südschwarzwald das Fragment einer
B-Klarinette (dreiklappiges Oberstück und Birne) sowie eine vollständige, im Jahr 2018 restaurierte
Bassklarinette in B mit 24 Klappen vorhanden (Abb. 2). Eine zweite, ebenfalls in Kandern
erhaltene, jedoch einfacher ausgestattete und unsignierte Bassklarinette in B könnte auf Grund
der sehr großen Ähnlichkeit in der Bauweise ebenfalls aus Widmanns Werkstatt oder deren
Umfeld stammen.
Im Internet waren bisher folgende Abbildungen von weiteren Instrumenten aus der
Freiburger Werkstatt Widmanns zu finden: Flöte in Es30 / Flöte31 / Flöte32 / Flöte33 / Bassetthorn
in F, 19 Klappen34.
Widmann war nie zusätzlich unter den Musikalienhändlern eingetragen. Nach einer Anzeige
in der „Freiburger Zeitung" zu schließen, übernahmen offensichtlich 1863 die Musikalienhändler
Kaiser & Tritschler „vormals Widmann" die Räumlichkeiten [# 506].35
einen Militärblasmusiker (Oboist, Klarinettist, Hornist, Fagottist), oft im Offiziersrang. Vereinzelt hielt
sich der Ausdruck im Sprachgebrauch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Hoeprich (wie Anm. 17), S. 330, verzeichnet für die Widmann'sche Werkstatt „1838-1863".
www.loc.gov/resource/dcmflute.0819 (Stand: 26.11.2017).
www.musikhaus-arnold.de/querfloeten-klarinetten/index.html (Stand: 04.11.2017).
www.originalflutes.com/german-flutes/widmann.html (Stand: 25.11.2017).
www.oldflutes.com/german.htm (Stand: 25.11.2017).
americanhistory.si.edu/collections/search/object/nmah_606673 (Stand: 25.11.2017).
Freiburger Zeitung vom 20.12.1863.
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