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gen Amtes. Seinen ersten Posten als kommissarischer Leiter des Konsulats in Paris trat er 1904
an. Andere Stationen vor dem Ersten Weltkrieg waren Kapstadt, Johannesburg und Sansibar.
Nach kurzzeitiger Versetzung in den einstweiligen Ruhestand (12.11.1914) wurde Kuenzer 1915
kommissarischer Leiter des Konsulats in Lugano, 1916 übernahm er die kommissarische Leitung
des neu eingerichteten Konsulats in Drama, Mazedonien. Während einer Zugreise durch
Griechenland wurde er von britischem Militär verhaftet. Er verbrachte drei Jahre in britischer
Kriegsgefangenschaft auf der Insel Malta, aus der er erst 1919 entlassen wurde. Kuenzer war
dort Schikanen und Folter ausgesetzt, durch die seine Gesundheit dauerhaft Schaden nahm.7 In
seinen Briefen aus dieser Zeit erwähnte er dies jedoch nur andeutungsweise. Nach seiner Rückkehr
übernahm er die kommissarische Leitung des Konsulats in Innsbruck. 1920 wurde ihm
der Titel „Wirklicher Legationsrat" verliehen. Im April 1922 endete jedoch seine diplomatische
Tätigkeit. Das Auswärtige Amt war offenbar nicht mehr bereit, ihm eine angemessene Stelle
anzubieten, eine Situation, unter der er sehr gelitten hat.8 1923 versetzte man ihn erneut in den
einstweiligen Ruhestand.

Abb. 2

Stolperstein für Richard Kuenzer vor
seinem Wohnhaus in der Dreikönigstraße
in Freiburg (Wikipedia, Lizenz
: CC BY-SA 3.0).

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Im gleichen Jahr noch wurde er Mitglied der Zentrumspartei. Die Hoffnung, über ein
Reichstagsmandat eine politische Karriere verfolgen zu können, war aber ein Ziel, das er nicht
erreichte.9 Der Einstieg in die Politik gelang ihm erst mithilfe Franz von Papens, der ihm in

Vgl. Uwe Schellinger: Tod eines „Friedenssüchtigen". Zur Biografie von Dr. Richard Kuenzer (1875-
1945), in: Freiburger Diözesan-Archiv 119 (1999), S. 427-437, hier S. 428.

Vortrag von Uwe Schellinger über Richard Kuenzer mit dem Titel „Unzählige verdanken ihm mehr als
sie ahnen" gehalten am 2. Mai 2005 in Freiburg.

Vgl. Brief von Richard Kuenzer an seine Frau Gerda vom 19.09.1927: Ich denke mehr daran, ins A. A. zurückzukehren
. Stegerwald, den ich sprach (der stellvertr. Vorsitzende der Partei im ganzen Reich), meint,
das Zentrum werde es erreichen; ich müßte aber zuerst die Germania - Sache zu Ende (?) versuchen.
Aber meine Lust für die Germania ist hin.

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