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Abb. 1
Gustav Zirlewagen im Jahr 1933
(Privatarchiv Marc Zirlewagen,
Pfaffenwiesbach).
Machtkampf in Heitersheim: Zirlewagen gegen Feuerstein
Um diese als „nationalen Erhebung" auch äußerlich deutlich zu machen, zogen die Nationalsozialisten
im Anschluss an die Reichstagswahl vom 5. März 1933 auf zahlreichen badischen
Rathäusern und öffentlichen Gebäuden Hakenkreuzfahnen auf. Handelte es sich dabei noch um
das Aufziehen einer reinen Parteifahne, so änderte sich dies mit dem Erlass des Reichspräsidenten
vom 12. März 1933 über die vorläufige Regelung der Flaggenhissung.8 Danach war neben
der schwarz-weiß-roten Flagge auch die Hakenkreuzflagge aufzuziehen. Dagegen konnte sich
auch die Gemeinde Heitersheim nicht wehren, wie ein Bericht über die „Feier der nationalen
Erhebung" vom 17. März 1933 zeigt. Zu diesem Zeitpunkt hingen beide Fahnen:
„Nach Einholung der Flaggen am Rathaus bewegte sich der Fackelzug auf den Ochsenplatz
, wo [...] unser Pg. Gustav Zirlewagen in einer Ansprache die Klassenkampfparole
des bisher herrschenden Marxismus geißelte und diesem die Idee der großen
deutschen Volksgemeinschaft gegenüberstellte, für welche die jetzige Regierung
kämpft. Er kam dabei zu dem Schluss, dass sich das Zentrum dadurch, dass es den
Marxismus die ganzen Jahre an der Macht gehalten und selbst in die gleichen Fußstapfen
getreten ist, derart mit Schuld beladen hat, dass diese nur durch das völlige
Verschwinden dieser Partei gesühnt werden kann."9
Reichsgesetzblatt, 1933, Teil I, S. 103 (im Internet abrufbar unter: https://commons.wikimedia.org/wiki/
File:Deutsches_Reichsgesetzblatt_33Tl_021_0103.jpg).
Der Alemanne - Kampfblatt der Nationalsozialisten Oberbadens vom 18. März 1933.
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