Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2019/0217
insgesamt und darüber hinaus. So werden beispielsweise Aspekte der badischen Haus- und Verfassungsgeschichte
oder Fragen zu Ausstellungen über die Zähringer bis ins 20. Jahrhundert verfolgt. Auch wird
nicht selten der regionale Rahmen erweitert und ein reichsweiter Blickwinkel eingenommen.

Der Band gliedert sich nach einem Vorwort und der Einleitung in vier Abschnitte, mit jeweils fünf
bis neun Aufsätzen, für deren angemessene Vorstellungen in Einzelnen hier bedauerlicherweise nicht
der Ort ist. Im ersten Teil geht es um „Zähringer-Geschichten" (S. 1-76), historiographische, chronikale
und rezeptionsbezogene Themen stehen dabei im Vordergrund. Die Beiträge im zweiten Teil handeln
von der „Herrschaft zwischen personalen Bindungen und Raum (um 1200)" (S. 77-170), womit etwa
Fragestellungen rund um Adelsbeziehungen, personale Aspekte, die Formierung eines ,Adelshauses',
und um Städtebau- sowie Stadtgründungsmythen und nicht zuletzt das Rektorat Burgund angesprochen
sind. Der umfangreiche dritte Teil „Der Rang der Zähringer um 1200 im reichsfürstlichen Kontext" (S.
171-399) umfasst Beiträge zum Rang Bertolds V, zur Königswahl 1198, zu den weiblichen Angehörigen
des Herzogshauses sowie zur Architektur und Kunst. Im vierten Teil sind unter der Uberschrift „Das Jahr
1218 - Aushandlungsprozesse und Akteure" (S. 401-494) Arbeiten versammelt, die den zähringischen
Erbfall, die Stadt Freiburg, die Uracher Grafen und auch das königliche Handeln im Reich in diesem Jahr
in den Blick nehmen.

Es folgen ein Personen- und Ortsregister (leider ohne Berücksichtigung der inhaltsreichen Einleitung
) sowie die üblichen Angaben zu Autorinnen und Autoren. Anstelle eines koordinierten Literaturverzeichnisses
ist man auf die Angaben der Fußnoten angewiesen. Das bringt zwar einige redundante Angaben
mit sich und erschwert den Gesamtüberblick über die zugrundeliegenden Quellen und Forschungen,
stellt aber keinen gravierenden Nachteil dar. Der Band ist durchgängig farbig illustriert, Bildnachweise
finden sich bei den Bildunterschriften.

Das vorliegende Werk lädt zur Lektüre ein und verdient eine detailliertere Würdigung der einzelnen
Beiträge in anderem Zusammenhang. Johannes Mangei

Thomas Zotz: Die Zähringer. Dynastie und Herrschaft, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2018, 296 S.,
S/W-Abb.

Unter den Veröffentlichungen, die achthundert Jahre nach dem Tod Bertolds V, des 1218 kinderlos verstorbenen
, letzten Herzogs aus dem Fürstenhaus der Zähringer erschienen sind, ist das Handbuch „Die
Zähringer. Dynastie und Herrschaft" vorzustellen: Das von Thomas Zotz herausgegebene Urban-Taschenbuch
aus dem Kohlhammer-Verlag bietet nicht nur den notwendigen genealogischen Abriss und chronologische
Ereignisgeschichte. Vielmehr umfasst schon die Einleitung eine Zusammenstellung der wichtigsten
„Marksteine" der Forschungsgeschichte und eine Reflexion über die „Konzeption und das Anliegen dieses
Buches". In der weiteren Darstellung wird der Blick stets auch auf die zugrundeliegenden Strukturen und
auf substantielle Themen geweitet: Wie ein roter Faden ziehen sich die Konkurrenzen, Beziehungen und
Auseinandersetzungen von Zähringern, Saliern, Weifen und besonders Staufern durch die Schilderung.
Soweit es die Quellenlage erlaubt, räumt Zotz außerdem Gegenständen wie Höfischer Kultur, literarischem
Mäzenatentum und Aspekten wie Nachfahren, Zähringermemoria und Zähringertradition angemessenen
Raum ein. Dabei ist das Werk jederzeit auf der Höhe der aktuellen landesgeschichtlichen Forschung, selbst
Literatur wie der umfangreiche Sammelband „Die Zähringer. Rang und Herrschaft um 1200" aus demselben
Jahr wurde ausgewertet. Bemerkenswert ist außerdem die Berücksichtigung der weiblichen Angehörigen
der Zähringerfamilie. So werden von Adela von Vohburg, der Gemahlin von Friedrich I. Barbarossa, bis
Uta von Schauenburg, der Gattin Welfs VI., zahlreiche bedeutende Frauen nicht nur erwähnt, sondern zum
Teil auch vergleichsweise ausführlich gewürdigt, wie etwa im Fall von dementia von Zähringen, der Frau
Bertolds V, und ihrer Rolle als „Frau im höfischen Literaturbetrieb".

Im Einzelnen umfasst der Band die Kapitel „Ursprung der Familie in der Ottonenzeit: Königsnähe
und hoher Rang" (S. 24-38), „Der gewundene Weg zur schwäbischen Herzogswürde im 11. Jahrhundert"

217


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2019/0217