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Auf Pfeffinger folgte dann die Familie von Stadion (ursprünglich aus Oberschwaben); unter
ihnen waren offenbar alle Rechte wieder vereinigt.10 Die Familie von Stadion verkauft 1587
Dorf, Schloss bzw. Burgstall mit Gräben, Scheuern, Ställen, Garten und Weihern für 24.000
Gulden an den Bürgermeister und Rat der Stadt Freiburg.11
Die von Schätzle12 als Faksimile und in einer angepassten Schreibweise wiedergegebene
Urkunde wird an dieser Stelle noch einmal neu vorgelegt:
Beschreibung und Ernewerung
der ligenden Stückh und Güetter, so die Statt
Freiburg zue Lehen von den Edlen von
Stadion erkaufft haben.
Erstlichen das Schloß oder Burggstall im Dorff Lehen,
bei der Kirchen oder Pfarrhof gelegen, des Pfeffingers
Sitz genant. Mit dem Schloß und anderen Graben,
Zweyen weyern, samt Schemen, Ställen, Baumund
Krautgarten, Hof vnd allem Begriff vnd zu-
fang. vornen an der Straßen gegen der Kirchen
am Pfarrhof vnd [Lücke freigelassen] Schweiger, gegen der Stätt,
neben herrn Doktor Michael Textoren hinden vff Die
allmend; oder Hardackher. So ein freyer adelicher
eigenthumblicher Adelmanns Sitz ist, vnd seine
Freyheiten hatt. wie von Alter her}3
Als Angrenzer werden u.a. also Kirche und Pfarrhof genannt. Mit „Doktor Michael Textor"
war das heutige Weingut Bernhard Schätzle gemeint.14 Der Status als freies adeliges Rittergut
wird ausdrücklich betont.
Ab Mitte des 16. Jahrhunderts ist laut der Literatur mehrfach die Bezeichnung „Nötten-
stein", auch „Nötstein" oder „Notstein", für ein Gut in Lehen erwähnt.15 Ob es sich wirklich
um das Gut Bundschuhstr. 41 handelt und woher dieser Name kommt, ist unklar; das wäre ein
Desiderat für künftige Forscher, das anhand der Originalurkunden zu untersuchen.
1683 wird das Weiherschloss als „Hochhaus" bezeichnet und als unbewohnbar beschrieben,
was auf die Einwirkung verschiedener Kriege oder die dadurch bedingte Vernachlässigung zurückzuführen
sein könnte.16 Später wird es wieder instand gesetzt. Im 18. Jahrhundert ist als
Bewohner der Jäger Trutpert Scherer genannt; seine Witwe heiratete den Jäger Ignatz Drexler,
der bis 1819 tätig war. 1837 bis 1860 ist Kornel Siebold als letzter städtischer Jäger hier ansässig.
Um 1870 kam es durch Verkauf in den Privatbesitz von Karl Lang, womit die letzte herrschaftliche
Funktion verloren war.17
Andrae-Rau (wie Anm. 1), S. 274; Kreisbeschreibung (wie Anm. 1), S. 630; Schätzle (wie Anm. 1), S. 30.
Andrae-Rau (wie Anm. 1), S. 274; Schätzle (wie Anm. 1), S. 29 und 31.
Schätzle (wie Anm. 1), S. 29.
Transkription Heiko Wagner/Regine Dendler.
Siehe hierzu unten „Exkurs: Geteilte Gerichtsrechte und der Kleine Lehnshof".
Kreisbeschreibung (wie Anm. 1), S. 629f.
Andrae-Rau (wie Anm. 1), S. 274; Schätzle (wie Anm. 1), S. 31.
Schätzle (wie Anm. 1), S. 31.
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