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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2020/0019
Bauphase V

Bei einer Modernisierung um 1956 wurden drei eigenständige Wohneinheiten geschaffen. Dafür
verschob man die Treppe im Innern, um am alten Standort Badezimmer in allen drei Geschossen
einrichten zu können. Einige vermauerte Fenster wurden wieder geöffnet und schadhafte
Gewändeteile durch Kunststeinkopien ersetzt.

Bauphase VI

Bei den Baumaßnahmen von 2006 ergaben sich nur wenige strukturelle Veränderungen. Die
größten Eingriffe waren die Erneuerung des Außenputzes, der Ersatz des schadhaften Kellergebälks
und die Erneuerung der Bodenaufbauten. Der größte Teil der Wandflächen in den
Obergeschossen blieb unangetastet, während Deckenputze aber erneuert wurden. Wenige Zwischenwände
kamen hinzu, und einige Türen wurden zugesetzt.

Archäologische Schnitte

Die baubegleitende archäologische Untersuchung sah sich mit dem Problem konfrontiert, dass
sich rings um das Haus keine deutlichen Schichten (Stratigraphie mit Bau- oder Laufhorizonten
, Kulturschicht oder dergleichen) abzeichneten. Die Ursachen dafür sind vielfältig; sie liegen
u. a. in zahlreichen neuzeitlichen Störungen wie dem Umgraben des Gartens, der Anlage
von Pflanzlöchern und der starken Durchwurzelung des Bodens. Hinzu kamen Abgrabungen,
Umlagerungen und Auffüllungen, die mit dem Teilabbruch der Ringmauer mit anschließender
Anböschung des Geländes auf der Nordseite und mit dem Bau älterer Ver- und Entsorgungsleitungen
einhergingen.

Der Lauf horizont lag im Spätmittelalter im Außenbereich etwa auf Höhe der heutigen Oberfläche
oder wenig darüber. Vermutlich wurde anlässlich der Erweiterung des Hauses im 18.
Jahrhundert ringsum etwas abgegraben. Nur im Westen des Hauses hatte schon zuvor die Oberfläche
etwas tiefer gelegen, daher wurde hier noch der Rest einer Pflasterung (Schnitt 5) und an
anderer Stelle eine Aufkantung des Mauerputzes an der Innenseite des Ringmauerfundaments
angetroffen (Schnitt 13).

Im Burggelände um das Haus herum konnten keinerlei Hinweise auf weitere Massivbauten,
keine ältere Burgphase und auch keine Vorbesiedlung festgestellt werden. Etwaige leichtere Nebenbauten
aus Holz oder Fachwerk konnten archäologisch ebenfalls nicht dokumentiert werden,
da ihre geringen, nicht tief fundamentierten Reste bereits früher durch die erwähnten Störungen
des Geländes verwischt und vernichtet worden wären. Ältere Landkarten deuten auf einen
Wirtschaftsbereich im Westen hin, durch den der Zugang zum Schloss verlief. Darauf geht das
heutige Gebäude Bundschuhstr. 43 als ehemaliges landwirtschaftliches Nebengebäude zurück.

Die wichtigsten Ergebnisse betrafen die Ringmauer. Ihre teilweise ausgebrochenen Reste
wurden auf der Nord- und der Westseite festgestellt, wo sie nicht mehr zu sehen waren (Abb.
9). Als Bestandteil der Ringmauer fand sich im Westen außerdem ein Mauerteil, das ein Fundament
eines Schwellensteins gewesen sein könnte (Schnitt 8). Nahebei lag noch ein Rest einer
Pflasterung aus Wacken, die ein Laufniveau anzeigte (Schnitt 5). Im Westen konnte auch die
außenliegende Futtermauer des westlichen Grabens erfasst und somit die Grabenbreite mit etwa
11,50 m ermittelt werden (Schnitt 9a). Die Außenseite des nördlichen Grabens müsste bereits
unter der heutigen Bundschuhstraße liegen.

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