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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2020/0020
Abb. 9 Leitungsgraben und Erweiterung als Sondage an der Westseite (Schnitt 9a) mit freigelegten
Mauerresten der Ringmauer, auf der die Westwand der Erweiterung errichtet wurde

(Foto: Heiko Wagner).

Die aufgehenden Teile der Ringmauer an der Westseite wurden spätestens bei der Erweiterung
des Hauses in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts abgebrochen und der Sockel als
Fundament für die neue Westwand genutzt. Das Gelände westlich davon schüttete man für
eine Erweiterung des Gartens auf, möglicherweise auch aus Gründen einer Symmetrie von
der Sichtseite her. Man schob dabei die von oben her nutzbare Gartenfläche in den ehemaligen
Burggraben hinein vor und verfüllte ihn weitgehend. Später wurde sie mit einer Stützmauer aus
Beton gesichert und es kam noch eine Garage mit Hühnerstall hinzu, sodass auf der Westseite
der ehemalige Graben nur noch schwach zu erahnen ist.

Die Ummauerung stellt sich - entgegen den Erwartungen - im Grundriss als unregelmäßiges
Trapez dar (Abb. 2). Die Kanten des darin stehenden turmartigen Wohnbaues verlaufen zu
keiner der Ringmauerzüge parallel. Am stärksten weicht die Richtung auf der Nordseite ab. Das
dort aufgedeckte Teilstück wies eine Stärke von 90 cm auf und war in der Flucht des Brennhauses
ausgerichtet (Schnitt 1), wonach dieses auf der Ringmauer steht und die heutige Böschung
durch den Verfall der Ringmauer entstanden ist.

Nicht zu klären war, ob die aus groben, unregelmäßigen Bruchsteinen mit viel Kalkmörtel
erstellte Ringmauer gleichzeitig mit dem Kernbau errichtet oder erst etwas später herumgezogen
worden war. Die Mauerstärke verweist insgesamt auf einen eher geringen Verteidigungswert
(geeignet nur gegen Pfeil-, Armbrust- und Büchsenschüsse). Sie unterstützt gleichzeitig die
Annahme einer späten Zeitstellung der Ringmauer, was sich schon in der baugeschichtlichen
Untersuchung des Hauptbaus andeutete und ebenfalls durch die Keramikfunde belegt wird.

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