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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2020/0025
Wurde die zweite Ausgabe der Margarita philosophica des
Gregor Reisch 1504 in Freiburg oder Straßburg gedruckt?

Von

Hans Georg Wehrens

Die Margarita philosophica des Freiburger Kartäuserpriors Gregor Reisch gilt als die älteste
gedruckte Enzyklopädie. Sie enthält als Universitas literarum das gesamte menschliche Wissen
des späten Mittelalters und ist das am weitesten verbreitete Lehrbuch der Philosophie im 16.
Jahrhundert.1

Fest steht, dass die erste Ausgabe der Margarita philosophica in der Offizin von Johann
Schott in Freiburg entstanden ist (1503) und dass die zweite Ausgabe ebenfalls von dem
aus Straßburg stammenden Drucker Johann Schott gedruckt wurde (1504) (vgl. Abb. 1 und 2).
Unterschiedliche Ansichten gab es nur darüber, ob diese erstmals mit dem Holzschnitt >Fribur-
gum< versehene und folglich für die Stadtgeschichte Freiburgs so bedeutsame zweite Auflage
des Werks in Straßburg, Basel oder Freiburg erschienen ist. Mit der folgenden Übersicht über
die Ergebnisse der wichtigsten Veröffentlichungen soll versucht werden, diese Frage einer zuverlässigen
Antwort näher zu bringen.2

Den Untersuchungen von Robert von Srbik (1939/41)3 und Lutz Geldsetzer (1973)4 ist der
Hinweis zu verdanken, dass Karl Hartfelder (1890)5 und Gustav Münzel (1938)6 zu ihrer Zeit
offenbar die vorausgegangenen Veröffentlichungen noch nicht kannten und deshalb in ihren eigenen
Arbeiten nicht berücksichtigten. Hierbei handelt es sich zunächst um die „List of Editions
of the Margarita philosophica 1503 - 1599"7 aus dem Jahr 1886 und um den Faksimile-Atlas8
von A. E. Nordenskiöld von 1889. Außerdem haben sich die Bearbeitungszeiten der Aufsätze
von Gustav Münzel und Robert von Srbik derart überschnitten, dass Münzel die neuen Ergebnisse
von Srbiks nicht einbeziehen konnte.9

Siehe hierzu Hans Georg Wehrens: Gregor Reisch, seine Margarita philosophica und Freiburg im
Breisgau, in: Schau-ins-Land 123 (2004), S. 37-57 sowie Ders.: Freiburg im Breisgau 1504-1803. Holzschnitte
und Kupferstiche, Freiburg 2004, S. 8ff.

Karl Hartfelder: Der Karthäuserprior Gregor Reisch, Verfasser der Margarita philosophica, in: Zeitschrift für
die Geschichte des Oberrheins 44 N.R 5 (1890), S. 171-200; Gustav Münzel: Der Kartäuserprior Gregor Reisch
und die Margarita philosophica, in: Zeitschrift des Freiburger Geschichtsvereins 48 (1938), S. 1-87 mit Nachweis
der älteren Literatur; Robert von Srbik: Die Margarita philosophica des Gregor Reisch (+ 1525). Ein Beitrag zur
Geschichte der Naturwissenschaften in Deutschland, in: Denkschrift der Akademie der Wissenschaften in Wien,
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse 104 (1941), S. 83-205; Lutz Geldsetzer: Vorwort, Einleitung und
neues Inhaltsverzeichnis zu: Gregor Reisch, Margarita Philosophica, Nachdruck der 4. Ausgabe von Basel 1517
(Instrumenta Philosophica Series Thesauri I), Düsseldorf 1973, S. VIff. mit Literaturhinweisen.
von Srbik (wie Anm. 2), S. 104ff.
Geldsetzer (wie Anm. 2), S. VIII mit Anm. 6.
Hartfelder, (wie Anm. 2), S. 171ff.
Münzel (wie Anm. 2), S. 48 mit Anm. 86 sowie S. 83.

Dieses in New York erschienene Verzeichnis stammt wahrscheinlich von Wilberforce Eames; vgl. Geldsetzer
(wie Anm. 2), S. VIII mit Anm. 6.

Adolf Erik Nordenskiöld: Atlas til kartografiens äldsta historia, Stockholm 1889, S. 40ff.
Das ergibt sich aus dem Vorwort von Robert von Srbik (wie Anm. 2), S. 86.

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