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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2020/0029
Von Srbik macht nicht nur auf den Fehlschluss aufmerksam, der aus Argentinensis gezogen
und häufig unreflektiert übernommen worden ist, sondern weist auch nach, dass keine der
von Gregor Reisch zu seinen Lebzeiten autorisierten Ausgaben (1503 bis 1517/19) in Straßburg
gedruckt worden ist. Deshalb liegt die Annahme nahe, dass die Benennung von Straßburg als
Druckort der zweiten autorisierten Ausgabe von 1504 auf Unkenntnis der dargelegten älteren
Forschungsergebnisse beruhen oder eine Fehldeutung der Bezeichnung Argentinensis im Vermerk
der zweiten Ausgabe sein könnte. Denkbar wäre auch eine Verwechslung mit der Grüninger
-Ausgabe von 1504 aus Straßburg, in deren Text es Grüninger ja auf eine Verwechslung mit
der autorisierten Ausgabe geradezu angelegt hatte.

Lutz Geldsetzer fasst 1973 die Ergebnisse seiner Studien wie folgt zusammen:11

„Das Werk hat zahlreiche Ausgaben erlebt, davon eine Reihe von erweiterten Nachdrucken
, die gelegentlich gleichzeitig mit den autorisierten Editionen erschienen sind.
Die erste kam 1503 zu Freiburg bei Johann Schott, die zweite im folgenden Jahr ebenfalls
bei Johann Schott und wohl auch in Freiburg heraus. In eben demselben Jahr
1504 brachte Johannes Grüninger in Straßburg einen Druck heraus, den Reisch im
Nachwort zur zweiten rechtmäßigen Ausgabe [...] als nicht von ihm selber autorisiert
kennzeichnet. [...] 1508 erschien die dritte Ausgabe von Schott und Furter in Basel,
gleichzeitig eine Parallelausgabe von Grüninger in Straßburg, auf welche dann 1512
und 1515 weitere Straßburger Drucke folgten. 1517 brachte Furter in Basel die letzte
vom Autor selber besorgte Ausgabe heraus, die man, wie auch auf dem Titelblatt vermerkt
, als die vierte rechtmäßige ansehen darf."

Josef Benzing schreibt 1963 in seinem Werk über die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts
im deutschen Sprachgebiet unter dem Druckort Freiburg im Breisgau:12

„Johann Schott [...] Sohn des Straßburger Druckers Martin Sch., brachte hier nur die
Margarita philosophica des Kartäusers Gregor Reich (sie!) heraus. Wahrscheinlich
gehört aber doch die Ausgabe (oder die 2 Ausgaben?) nach Straßburg, wo der Drucker
Schott fest ansässig war (s.d.)"

Unter dem Druckort Straßburg ist zu lesen:

„Johann Schott [...] * 19. 6.1477 als Sohn des Martin Sch., am 7.12.1490 in Freiburg,
am 15.7.1492 in Heidelberg (hier Baccalaureus), 1497 in Basel immatrikuliert, übernahm
nach dem Tode seines Vaters das Straßburger Geschäft. Ob er sich 1503 in
Freiburg zum Druck der Margarita philosophica niederließ, ist noch nicht restlos geklärt
. Für das Jahr 1506 ist ein Aufenthalt in Basel bezeugt. Dann war er wieder in
Straßburg zurück und möglicherweise zuerst für Knobloch tätig. Mit dem Jahre 1509
setzte seine richtige Druckertätigkeit ein [...]."

Geldsetzer (wie Anm. 2), S. VIII.

Josef Benzing: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet, Wiesbaden
1963 und 1982, S. 139 (1963) und S. 148 (1982) unter dem Druckort Freiburg im Breisgau sowie S. 412
(1963) und S. 439 (1982) unter dem Druckort Straßburg.

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