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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2020/0030
Wolfgang E. Stopfel stellt 1999 fest:

„Für die wohl ebenfalls in Freiburg erschienene zweite Auflage (mit einer Parallelausgabe
in Straßburg), 1504, wurde das Buch IX, De origine verum naturalium, durch
neue Textillustrationen bereichert [...]".

Lucia Andreini beschäftigt sich 2002 in ihrer der Einleitung zum Nachdruck der Grüninger
-Ausgabe von 1508 ausführlich mit Drucker und Druckort vor allem hinsichtlich der von
Gregor Reisch autorisierten Ausgaben; dabei berücksichtigt sie - wie vor ihr bereits Robert von
Srbik - die Vermerke und Hinweise in dem Text der von ihr eingesehenen Originale.14 An anderer
Stelle beschreibt sie kurz den Lebenslauf des Druckers Johann Schott.15 Er war am 19. Juni
1477 in Straßburg als Sohn des dort tätigen Druckers Martin Schott und Neffe des ersten el-
sässischen Druckers Johann Mentelin geboren worden. Am 7. Dezember 1490 wurde er an der
Universität Freiburg immatrikuliert, wo er u. a. Gregor Reisch als Lehrer hatte. 1493 wurde er
in Heidelberg Baccalaureus und ist 1497 in Basel immatrikuliert. Der Tod seines Vaters im Jahr
1499 war für ihn der Anlass, dessen Straßburger Druckerei zu übernehmen. In der Folgezeit ab

1503 verlegte er die Druckerei nach Freiburg und druckte dort zum erstenmal das Hauptwerk
seines früheren Universitätslehrers Gregor Reisch. Nach einem Aufenthalt in Basel nahm er
1509 die Druckertätigkeit in seiner Heimatstadt Straßburg wieder auf, wo er bis zu seinem Tod
tätig war. Lucia Andreini zitiert auch den entsprechenden Vermerk in der dritten von Gregor
Reisch autorisierten Ausgabe von 1508:

Margarita Philosophica cum addictionibus novis: ab auctore suo studiosissima re-
visione tertio superadditis. Jo. Schottus Argen, lectori S. Hanc eme, non pressam
mendaci stigmate, Lector: Pluribus ast auctam perlege: doctus eris. Basileae MCC-
CCCVIII

(in freier Übersetzung: „Margarita Philosophica in dritter Ausgabe, die vom Verfasser
erweitert und sorgfältig überarbeitet worden ist. Johann Schott aus Straßburg an
den Leser: Kaufe sie [d i e s e Ausgabe der Margarita philosophica], die nicht durch
den Makel der Lüge entstellt ist. Lies auch die erweiterte Fassung, dann wirst du gelehrt
sein. Basel 1508.")

Dieser Hinweis muss wiederum als Kennzeichnung des autorisierten Originals im Gegensatz
zu den von Grüninger bereits 1504 und 1508 in Straßburg gefertigten unrechtmäßigen
Nachdrucken gewertet werden, wobei Gregor Reisch den Namen des Straßburger Kollegen nicht
ausdrücklich nennt, wie es seiner zurückhaltenden Art entspricht (weil Urheberrechte damals
noch nicht durchsetzbar waren, wurde häufig davon Gebrauch gemacht).

Eine kritische Prüfung der zitierten Veröffentlichungen führt zu folgenden Ergebnissen: In
der „List of Editions" (1886) und in dem Beitrag Robert von Srbiks (1941) ist erstmals festgestellt
worden, dass die neulateinischen Vermerke in den autorisierten Ausgaben von 1503 und

1504 bei richtiger Deutung jeweils klare Aussagen enthalten, dass nämlich die erste Ausgabe

13 Wolfgang E. Stopfel: Freiburg im Breisgau, in: Das Bild der Stadt in der Neuzeit 1400-1800, hg. von
Wolfgang Behringer und Bernd Roeck, München 1999, S. 208-213, hier S. 208.

14 Lucia Andreini: Gregorius Reisch, Margarita philosophica nova - Introduzione (Nachdruck der Grüninger
-Ausgabe von 1508), Salzburg 2002, S. Xlf.

15 Ebd., S. XXVIIIff. mit Anm. 79.

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