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So blieb von der Familie des Franz Xaver Kuenzer zunächst nur noch Adolf Kuenzer übrig,
der jedoch im Jahre 1900 die ererbte Zichorienfabrik und deren Marktanteile an die Firma Heinrich
Franck Söhne in Ludwigsburg verkauft hat, die größte damalige Zichorienkaffeefabrik.92
Adolf Kuenzer, wohnte im Haus Zähringer Str. 14, blieb zeitlebens ledig und führte die Champagnererzeugung
sowie den Weinhandel unter seinem Namen mit dem Zusatz „vorm. Kuenzer
& Cie" bis zu seinem Tod am 11. April 1907 fort.
Besonders erwähnenswert ist, dass auf dem Anwesen der „Adolf Kuenzer Sekt- u. Weinkellerei
" vom 2. bis 11. Juli 1905 die deutschen Fleischerverbandstage mit großer „Fachausstellung
von Gerätschaften für das Fleischer-Gewerbe" stattfanden, wofür man auf dem Grundstück
zusätzlich ein großes Ausstellungsgebäude über den Bach errichtete.93 Hierzu wurde ein Plan
angefertigt und dem Städtischen Tief bauamt vorgelegt sowie eine Postkarte gedruckt, auf welcher
der „Kuenzer-Park" sichtbar ist (Abb. 10 und 11).
Abb. 10 Gebäudeplan des Kuenzer-Areals, erstellt anlässlich der Fleischerverbandstage 1905: Nr. 1-4
Ausstellungsgebäude, rot umrandet alte Gebäude der Fa. Kuenzer & Comp. (StadtAF, C3/407/08,
Bearbeitung: Günter Schruft).
92 Die Fa. Heinrich Frank Söhne kaufte zwischen 1883 und 1928 17 Konkurrenten auf u. a. in Lahr 1883
die Fa. Daniel Voelcker und 1900 die Fa. Christian Frampler, Wolfgang Schneider: Firmen-Chronik im
Überblick, in: „Die Hauptstadt der Cichoria" - Ludwigsburg und die Kaffeemittel-Firma Franck, Katalog
zur Ausstellung des Städtischen Museums Ludwigsburg 1989 bis 1990, S. 74-78.
93 StadtAF, C3/407/8.
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