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Abb. 5 Heruntergeschossenes feindliches Flugzeug Somme Schlacht, Herbst 1916

(Foto und Zitat von Heinrich Brenzinger).

Aus Freiburg und Mainz erhielt Heinrich täglich Post und immer wieder Päckchen, die
sogenannten „Liebesgaben", mit denen Familien und Freunde ihre Männer an der Front mit
notwendigen und aufmunternden Sachen versorgten. So schickte ihm zum Beispiel Felix' Frau
Gertrud am 26. November 1914 ein üppiges Weihnachtspaket mit Lebensmitteln, Zigaretten,
Toilettenpapier, Likör, einer Bartbürste und zwei Gewehren. Im Gegenzug schickte Heinrich
immer wieder belgische Briefmarken für Felix' Sammlung nach Mainz.

Heinrich kaufte während seiner Stationierung in Belgien 1914 und 1915 antike flandrische
Gobelins, die er mit Hilfe seiner Frau Annemarie während des Krieges verkaufen wollte.
Regelmäßig erwähnte Heinrich diese in seinen Briefen an Felix, der als Spezialist für Teppiche
vom Sinn dieses Handels ebenso überzeugt war wie er. Allerdings hatte Heinrich mit dem
Verkauf von Anfang an Probleme. Felix schätzte Heinrichs ersten Gobelin für nicht älter wie
100-120 Jahre und entschied, er selbst wollte ihn nicht für sein Geschäft kaufen, weil er zum
einen in Teile geschnitten war, zum anderen keine Figuren zeigte und nicht fein war.11 Er empfahl
, die einzelnen Teile in Deutschland - gerade so gut wie in Paris - aneinander nähen zu
lassen und dämpfte Heinrichs Hoffnung, den Gobelin für 5 000 Mark zu verkaufen; mehr als
2 000 Mark könnte er nicht erwarten und das auch nur für den Fall, daß das Stück alt ist.12 Einen
Monat später hatte Heinrich neue Teppiche erstanden, und Felix hoffte, zu einem guten Fang Dir
gratulieren zu können.13 Die Gobelin-Leidenschaft ließ die beiden bis 1918 nicht los (Abb. 6).

11 Brief von Felix Ganz an Adele Ganz vom 6. August 1915.

12 Ebd.

13 Brief von Felix Ganz an Heinrich Brenzinger vom 23. September 1915.

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