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Stunden und gingen schwimmen.16 Heinrich und Felix besuchten sich auch gegenseitig an der
Front. Heinrich schrieb im Oktober 1916, er könne Felix nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub
in Deiner Feuerstellung besichtigen.11 Im Herbst 1916 versuchten die beiden gemeinsam Urlaub
zu bekommen, um nach Belgien zu reisen, Museen zu besichtigen und nach Gobelins suchen
zu können.18 Das Weihnachtsfest 1916 konnten sie miteinander verbringen, und Heinrich freute
sich, dass es dadurch heimatlich verlief und sie von dem reden konnten, was uns lieb ist u. zu
was unser Herz gehört.19 Die Häufung von sehnsuchtsvollen Wörtern wie „Heimweh", „heimatlich
", „Herz" in Heinrichs Briefen zeigt, dass 1916 insgesamt ein schwieriges Jahr für ihn war.
Abb. 7 Fliegerbombe in der Werkstätte der Fabrik der Firma Brenzinger, Stühlingerstr. 24
(Foto und Zitat von Heinrich Brenzinger).
Felix Ganz
Die meisten Rekruten, die im Ersten Weltkrieg für das Deutsche Reich kämpften, waren zwischen
20 und 40 Jahre alt, sodass es in den ersten beiden Kriegsjahren so aussah, als würde
Felix, der 1914 seinen 45. Geburtstag feierte, nicht eingezogen. Felix beteiligte sich aktiv am
Krieg, indem er 1914 die Leitung der Kriegs-Kreditkasse Mainz übernahm und diese von seinem
Geschäftshaus aus betrieb (Abb. 8). Die Kasse wurde wenig in Anspruch genommen, und
er bedauerte Heinrich gegenüber, dass sie ihm nicht viel Arbeit machte.20
Brief von Gertrud Ganz an Heinrich Brenzinger vom 27. Juli 1916.
Brief von Heinrich Brenzinger an Felix Ganz vom 7. Oktober 1916.
Vgl. Brief von Heinrich Brenzinger an Felix Ganz vom 25. September 1916.
Brief von Heinrich Brenzinger an Theodor Ganz vom 28. Dezember 1916.
Brief von Felix Ganz an Heinrich Brenzinger vom 31. Dezember 1914.
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