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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2020/0118
Gleich einem EINSTEIN der Theologie - Krebs als einziger weltreisender
katholischer Wissenschaftler und Theologe in der Weimarer Republik

Dieser neuen Ausrichtung entsprechend erhoffte sich der deutsch-amerikanische Prälat Friedrich
Schlatter, dass Krebs gleich einem EINSTEIN der Theologie mit seiner Weltreise ebenfalls
zur Versöhnung der Völker [...] auf katholischer Grundlage beitragen würde (siehe Abb. 2).32
Die Weltreise von Krebs stellt insofern eine Besonderheit dar, als er der einzige katholische
Theologe und vermutlich auch der einzige oder einer der wenigen katholischen Wissenschaftler
in der Weimarer Republik war, der zu Vortragsreisen ins Ausland gebeten wurde. Folglich war
er nicht nur Vertreter der deutschen Wissenschaft und einer deutschen Universität, sondern
gleichfalls der katholischen Kirche. Dies kommt auch im Brief des Prälaten Friedrich Schlatter
zum Ausdruck, der seine Weltreise mit einer einzigartige^ Auszeichnung gleichsetzte.33 Krebs
war zudem gleich nach Ende des Ersten Weltkriegs als einziger katholischer Theologe aufgrund
seiner nationalen Kriegsarbeit von Außenminister Gustav Stresemann in den Kulturbeirat des
Auswärtigen Amtes berufen worden. Er erblickte in der Weltreise nun die Möglichkeit, an der
Förderung einer innerlichen Verbindung zwischen den im Inland und im Ausland wirkenden
geistigen Kräften praktisch mitzuwirken.34 Obwohl ihm das Auswärtige Amt dies nicht schriftlich
bestätigte, fühlte er sich in seinen Bemühungen um die Hebung des deutschen Ansehens im
Ausland [...] im Auftrag des Auswärtigen Amtes gesandt.35 Die Fernreise war demnach nicht
nur mit einer wissenschaftlich-theologischen und kirchlich-religiösen, sondern ebenso mit einer
kulturpolitischen Motivation verbunden.

Abb. 2

Friedrich Schlatter (Ii.) und Engelbert
Krebs (aus: Engelbert Krebs: Eine badische
Schwesternniederlassung in Nordamerika
, in: St. Konradsblatt. Bistumsblatt für
die Erzdiözese Freiburg 25 [1926], S. 8).

32
33
34
35

UAF, C126/575, Schlatter an Krebs vom 27.09.1916.
Ebd.

UAF, C126/30, Auswärtiges Amt an Krebs vom 30.11.1922.

UAF, C126/496, Auswärtiges Amt an Krebs vom 20.01.1926 und Krebs an Auswärtiges Amt vom
02.01.1926.

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