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deutschen Universitäts- und Wissenschaftssystem in vielfacher Hinsicht profitierte. Aufgrund
des dadurch vermittelten Eindrucks, Krebs betreibe damit eine allzu offensichtliche deutsche
Propaganda, wurden nicht nur die geplanten Vorträge zu diesem Thema, sondern auch die Publikation
des Vortragsmanuskriptes abgelehnt.55 Hingegen wurden Krebs' Vorträge rund um das
Thema der Wende im deutschen bzw. europäischen Geistesleben besser angenommen, in denen
er über die Anzeichen eines Zusammenschlusses auf Ebene der Politik und Wirtschaft, vor allem
aber der Wissenschaft sprach, die sich unter dem Banner des Katholizismus ereignete. Schon
acht Tage nach dem Einreichen seiner Bitte um Beurlaubung ging ein Ministerialerlass des liberal
-konservativen, katholischen Hochschulreferenten Viktor Schwoerer (1865-1943) beim Senat
der Universität Freiburg ein. Darin wurde eine Bezuschussung der Reise festgelegt und das
Urlaubsgesuch bewilligt, wobei der Urlaub auf das ganze Wintersemester 1926/27 ausgedehnt
wurde.56 Nach Sicherstellung der Finanzierung konnten sich Krebs und seine Unterstützer nun
um die weitere Organisation der Weltreise kümmern und im Februar 1926 diese antreten.
Abb. 4 Engelbert Krebs an Bord der „Berlin" auf dem Weg nach New York (UAF, B24/1921).
Vgl. UAF, C126/30, Tagebucheintrag vom 06.05.1926.
UAF, C126/498, Schreiben des Badischen Ministers des Kultus und Unterrichts vom 11.07.1925.
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