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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2020/0123
„Die Verbindung wieder allmählich fester gestalten zu können" -
Krebs in den Vereinigten Staaten (März-Juli 1926)

In New York angekommen, wohnte Krebs für drei Monate im Leo-Haus der Kapuziner. Von dort
aus brach er zu mehreren Vortragsreisen auf: So fuhr Krebs beispielsweise nach Philadelphia, um
die Pennsylvania University zu besuchen, an der sich im Jahr 1893 der erste „Newman-Club" in
den Vereinigten Staaten gegründet hatte.57 Diese katholischen Einrichtungen waren auf Anregung
des katholischen Theologen und Kardinals John Henry Newman (1801-1890) an staatlichen
Universitäten entstanden und hatten die Aufgabe, Studierende in ihrem katholischen Glauben zu
stärken. Krebs, der selbst Studentenseelsorger und in Freiburg insgesamt zwölf Jahre lang Prä-
fekt der Universitätskirche war, wohnte während seines Aufenthaltes in Philadelphia in der zum
„Newman-Club" der Pennsylvania University gehörenden Wohnung des Studentenseelsorgers Pater
Keogh.58 Mit ihm besuchte er auch das große Seminar der Augustiner im Vorort Villanova,
wo er an der dortigen Catholic School of Saints Peter and Paul Cathedral vor den Mitgliedern der
„Guild of Saint Luke", eines katholischen Ärzte- und Medizinstudentenvereins, seinen Vortrag
über den „Turningpoint of European Thought" hielt.59 Einige Zeit später referierte Krebs über dasselbe
Thema im „Luncheon-Club" der „Knights of Columbus"; die Kolumbusritter waren im Jahr
1882 in den Vereinigten Staaten gegründet worden und stellten die weltweit größte römisch-katholische
Laienvereinigung von Männern dar, die sich neben ihrer großzügigen karitativen Tätigkeit
durch einen ausgeprägten amerikanischen Patriotismus auszeichnete. Weitere Reisen führten
Krebs zur Catholic University in Washington, zur Fordham University der Jesuiten in New
York60, zum Holy Trinity College in Brighton und zum Boston-College der Jesuiten61, zur Harvard
University62 und zum Frauen-College Bryn Mawr63. Darüber hinaus wurde Krebs zu weiteren
Vorträgen eingeladen: Im Grand Ballroom des Hotels Plaza in New York nahe des Centrai-Parks
sprach er vor den Mitgliedern der Konvertiten-Liga über die Konversionsbestrebungen in Europa
.64 In Washington referierte er in einem Annex der Catholic University, der zum Kollegium der
Holy-Cross-Missionare gehörte, wobei sich eine interessante Diskussion über das Geistesleben
in Deutschland und in Amerika ergab.65 Von New York aus brach Krebs schließlich Anfang Juni
zu einer Reise quer durch die Vereinigten Staaten nach San Francisco auf. Höhepunkt waren dabei
der eucharistische Weltkongress in Chicago und die daran anschließende Zentraltagung des
Deutschen römisch-katholischen Vereins in Springfield in Ohio sein sollte. Auf dem Weg dorthin
war Krebs Gast zahlreicher Ehrendoktoren der Freiburger theologischen Fakultät. Die Verleihung
der Ehrendoktorwürde an ausländische Wissenschaftler hatte sich in der Zwischenkriegszeit zu
einem geeigneten Mittel entwickelt, um die Förderung der kulturellen und kulturpolitischen Beziehungen
zwischen Deutschland und dem Ausland zu fördern.66 In Columbus im Bundesstaat
Ohio traf Krebs beispielsweise mit Dr. Och, dem Leiter des dortigen päpstlichen Priesterseminars

Vgl. UAF, C126/30, Tagebucheintrag vom 20.03.1926.

Vgl. Engelbert Krebs: Um die Erde. Eine Pilgerfahrt, Paderborn 1928, S. 34.

Vgl. UAF, C126/30, Tagebucheintrag vom 24.03.1926.

Vgl. ebd., Tagebucheintrag vom 12.04.1926.

Vgl. ebd., Tagebucheinträge vom 27. und 28.05.1926.

Vgl. ebd., Tagebucheintrag vom 28.05.1926.

Vgl. ebd., Tagebucheintrag vom 04.05.1926.

Vgl. ebd., Tagebucheintrag vom 25.03.1926.

Vgl. ebd., Tagebucheintrag vom 22.05.1926.

Vgl. UAF, B35/470, Auswärtiges Amt an die deutschen Universitäten vom 22.02.1923 und Krebs an Hil-
ling vom 10.07.1925.

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