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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2020/0126
(1874-1941) und der Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaften Karl Diehl
(1864-1943) waren ihnen bekannt.79 Beim Präsidenten der großen Zeitung „Asahi Shimbun"
fand Krebs Vertrautheit mit den beiden Nationalökonomen Gerhart von Schultze-Gaevernitz
und Götz Briefs. In Kyoto80, Tokyo81 und Fukuoka82 war es vor allem der Philosoph Edmund
Husserl, „der Freiburgs Hochschule zu Ehren brachte"83.

Von diesen Erfahrungen berichtete Krebs auch dem Rektor der Freiburger Universität: Diesem
schrieb er, dass er überall sehr viel Vertrautheit mit unserer Alma Mater fand und Freiburger
Mediziner, Philosophen und Nationalökonomen teils durch die Literatur, teils durch Briefwechsel
, teils durch die in Freiburg verbrachten Studienjahre wohl bekannt seien und er ebenso
enthusiastisch aufgenommen worden sei.84 Zur internationalen Vernetzung seiner , Alma Mater'
bemerkte er, dass diese viel „für die seelische Verbindung Deutschlands mit dem fernen Osten"
getan habe, vielleicht „ebenso viel [...] wie das handelsmächtige Hamburg und das politisch
mächtige Berlin".85 Als Krebs während seiner Tour Gast des Präsidenten der Kansai-Universität
von Osaka war (Abb. 6), begegnete er dort auch dem Internisten und Tuberkuloseforscher Dr.
Aihiko Sata86 (1871-1950), der jahrelang als Rektor der medizinischen Hochschule in Osaka
gearbeitet hatte, und der Krebs als Vortragsredner in seinen deutsch-japanischen Club lud. Sein
Vortrag sollte von Dr. Katsumoto, einem Privatdozenten bzw. Assistenzprofessor an der Handelshochschule
, ins Japanische übersetzt werden.87 Bei dem nachfolgenden Abendessen hielten
Sata und seine japanischen Kollegen „herzliche Tischreden über die geistige Verbindung von
Japan und Freiburg und beteuerten ihre Liebe zu Deutschland".88 Ebenfalls von Erfolg gekrönt
waren die Vorträge an den kaiserlichen Universitäten in Kyoto, Tokio und Fukuoka und an
den Privatuniversitäten Keio, Hosei und Jochi Daigaku in Tokio.89 Nach Krebs Angaben waren
100 bis 150 Studenten anwesend, in der Hosei-Universität sogar 600. An der kaiserlichen
Universität von Tokio wurde er von einer Studentengruppe sogar um einen zweiten Vortrag
in deutscher Sprache gebeten.90 Außerdem sprach er in großen öffentlichen Versammlungen:
so im Auditorium der Zeitung „Asahi Shimbun" in Osaka, die eine Abonnentenzahl von über
einer Million Leser hatte, und auf deren Einladung 700 bis 800 Zuhörer kamen.91 Auch hier
thematisierte Krebs die spirituelle Verbindung zwischen Japan und Deutschland und die Wende
im europäischen Geistesleben. Zu Beginn erklärte er, dass er mit seiner Rede dazu beitragen
wolle, „die geistigen Verbindungen zwischen Japan und Deutschland, dem fernen Osten und
dem Westen, fester zu machen".92 Über seinen Vortrag wurde auch in den zwei japanischen
Zeitungen „The Osaka Mainichi" und der „Tokyo Nichi Nichi" berichtet.93 Zudem sprach Krebs

79 Vgl. ebd., S. 379.

80 Vgl. UAF, C126/30, Tagebucheintrag vom 3.11.1926.

81 Vgl. ebd., Tagebucheinträge vom 10.-21.11.1926.

82 Vgl. ebd., Tagebucheintrag vom 27.11.1926.

83 Krebs (wie in Anm. 58), S. 379.

84 UAF, B24/1921, Krebs an den Rektor der Freiburger Universität vom 12.11.1926.

85 Krebs (wie in Anm. 58), S. 378.

86 Vgl. Sata Aihiko Sensei, in: Ostasiatische Rundschau 22 (1941), S. 83-86.

87 Vgl. UAF, C126/30, Tagebucheintrag vom 03.11.1926.

88 Krebs (wie Anm. 58), S. 380.

89 Vgl. UAF, C126/30, Tagebucheinträge vom 02., 09. und 12.11.1926.

90 Vgl. ebd., Tagebucheintrag vom 15.11.1926.

91 Vgl. ebd., Tagebucheintrag vom 30.10.1926.

92 UAF, C126/489, Zeitungsartikel über Krebs' Rede vor einer Versammlung der „Asahi Shimbun"-Zeitung
in Japan.

93 Vgl. UAF, C126/30, Tagebucheintrag vom 30.10.1926 mit beiliegendem Zeitungsartikel „Dr. Krebs talks

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