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regelmäßig mit Ricarda Huch und Franz Böhm zusammenkam, hatte die Predigt nach Jena
geschickt, und Böhm sandte sie weiter nach Freiburg. Ricarda Huch schrieb Gollwitzer am 1.
Januar 1939 dazu: Es freut mich so sehr, von meinem Schwiegersohn zu hören, was für eine
starke Wirkung Ihr Wort und Ihre Person in Freiburg ausgeübt habend Böhm nahm nicht nur
an Zusammenkünften des „Konzils" teil, sondern stellte auch Verbindungen zwischen den Frei-
burgern und anderen Gruppen des Widerstands her. Durch Ricarda Huch war er mit der Familie
des Kirchenhistorikers Adolf von Harnack (1851-1930) bekannt geworden und unterhielt enge
Beziehungen zu dessen Sohn Ernst von Harnack (1888-1945).44 Harnack, der von 1933 an im
Widerstand war, dachte intensiv über eine menschenwürdige Verwaltung nach und ließ Böhm
seine Überlegungen zukommen. Auch Harnacks Ausarbeitungen gelangten nach Freiburg. So
schrieb Böhm an Harnack: Ihre Ausführungen über Freiheit, Ehre und Polizeigewalt habe ich
meinen Freiburger Freunden zugänglich gemacht, die davon sehr beeindruckt waren. Daß sie
mit dem Inhalt übereinstimmen, bedarf kaum einer Hervorhebung*5
Abb. 5
„Ricarda Huch", Ölgemälde von Rudolf
Lemke, 1941 (Sammlung Melchior Lemke).
Huch (wie Anm. 34), S. 213.
Vgl. dazu auch Ricarda Huch: Ernst von Harnack, in: Dies.: In einem Gedenkbuch zu sammeln ... Bilder
deutscher Widerstandskämpfer, hg. und eingeleitet von Wolfgang-Matthias Schwiedrzik, Leipzig 1997,
S. 133-138.
Franz Böhm an Ernst von Harnack; Jena, 11.2.1939 (Durchschlag), Nachlass Böhm, Archiv für Christlich
-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung (ACDP), 01-200-003/4.
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