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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2020/0157
Abb. 7 Am 5. Januar 1941 schrieb Ricarda Huch in Jena eine Postkarte an

Edith und Walter Eucken in Freiburg (ThULB Jena).

Wirtschaftssubjekte so koordiniert, dass es zur optimalen Versorgung mit Gütern komme. In
den „Grundlagen" kritisierte Eucken die nationalsozialistische Wirtschaftsordnung implizit. Er
machte deutlich, dass in einer Ordnung, in der einzelne Wirtschaftssubjekte starke Positionen
einnehmen, die Freiheit unterdrückt und die optimale Güterversorgung nicht gewährleistet werde
. Die deutsche Wirtschaft jener Jahre war, das deuten Euckens Analysen an, eine Ordnung,
„in dem sich die Bildung wirtschaftlicher Machtballungen in großem Stile vollzieht".54

In Euckens „Grundlagen" spielte der Begriff der Freiheit noch keine Rolle. Dieser Begriff,
der dann einer der Schlüsselbegriffe seines zweiten Hauptwerkes, der 1952 postum herausgegebenen
„Grundsätze der Wirtschaftspolitik", werden sollte, nahm aber schon nach 1940 eine
zentrale Stelle in seinem Denken ein. Auf einer Arbeitstagung der „Akademie für Deutsches
Recht" zur Preispolitik hielt Walter Eucken fest, dass in der deutschen Wirtschaft die Elemente
der zentralgeleiteten Wirtschaft dominierten und eine völlige Umgestaltung der bestehenden
Wirtschaftsordnung nötig sei. Die Wirtschaftspolitik müsse die Steigerung der Konsumgüterproduktion
anstreben. Es werde so lange an den Bedürfnissen der Menschen vorbei produziert,
wie nicht Markt, Handel, Preise wieder den Kontakt zwischen Bedürfnissen und Produktion
wirksam herstellen. Eucken forderte, Konzentrationen wie Kartelle und Monopole aufzulösen
und eine Ordnung der vollkommenen Konkurrenz zu entwickeln. Seine Vorschläge für eine

Eucken (wie Anm. 52), 3. Aufl. 1943, S. 318f.

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